WUNSTORF (mk). Am gestrigen Mittwoch feierte Martha Fischer ihren einhundersten Geburtstag. Sie ist das jüngste von neun Kindern und feierte den Tag im Kreise ihrer Familie. Und genau das ist es, was Fischer glücklich macht: "Ich habe die schönsten Tage mit meinen Eltern und Geschwistern verbracht", vor allem an die zahlreichen Familienfeste denkt sie gerne zurück. Ihr selbst blieb eine Familie verwehrt, ihr Verlobter kam nicht aus dem Krieg zurück und so blieb Fischer allein. Fischer hat ein bewegtes Leben hinter sich: 1915 in Schlesien geboren, wurde sie im Jahr 1946 zusammen mit ihrer Familie vertrieben. Im April 1946 kam sie nach Bokeloh, wo sie gut 30 Jahre lang lebte, bevor sie nach Wunstorf zog. "Am Hasenpfahl" hat sie weitere 30 Jahre gelebt, seit 2008 lebt sie nun im Haus Johannes. Gearbeitet hat Martha Fischer nur in der Zeit von November 1946 bis 1953 und zwar für Solo-Konfitüre im Luther Weg. Eine Ausbildung hat sie nie gemacht, sie hatte ihrem Vater, der als Schuhmachermeister und Fleischbeschauer sein Einkommen verdiente, bei der Büroarbeit geholfen. Ihn und ihre Mutter hat sie bis zu deren Tod gepflegt - Familie stand und steht bei ihr immer an erster Stelle. Ihrem großes Hobby, dem Lesen, kann sie leider nicht mehr nachgehen, da ihre Augen dies nicht mehr zulassen. Dafür telefoniert sie gerne mit Familie, Freunden und Bekannten. Außerdem schläft sie viel, "ich brauche meine Ruhe", macht sie deutlich. Übrigens: Seit wenigen Tagen ist Fischer nicht mehr die älteste Bewohnerin. Erna Hein, mit der sie sich das Zimmer teilt, feiert im Juni ihren 105. Geburtstag. Foto: mk
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Ein Leben mit und für die ganze Familie
Martha Fischer feiert mit Nichten und Neffen 100. Geburtstag
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