WUNSTORF (tau). Alfred Schröcker liest am Sonntag, dem 11. Oktober, um 17 Uhr, in der Abtei Märchen aus Usbekistan. "Der Kadi erdachte tausend Winkelzüge", so heißt die Veranstaltung, die nach Samarkand, Taschkent und nach Buchara in Usbekistan führt. Diese Orte liegen weit entfernt, aber von den herrlichen Moscheen haben alle schon etwas gehört oder sie im Bild gesehen. Dass es in diesem Land der islamischen Hochkultur sehr viele Märchen gibt, ist auch bekannt. Eine Auswahl von kürzeren Stücken – häufig könnte ein einziges Märchen die Stunde füllen – gibt einen Einblick in die usbekische Erzählkultur.
In einem Zaubermärchen geht es zum Beispiel um Liebe und ein bezauberndes Mädchen. Dass es in dieser Tradition auch kluge und einflussreiche Frauen gibt, zeigt ein anderes Märchen. Herrscher werden in aller Welt oft als klug und weise stilisiert, in Usbekistan gibt es aber auch einen Schah, der seine Dummheit handfest beweist. Weiter ist ein Kampf um die Herrschaft ein Thema, das dem Geschichtskenner bis heute sehr geläufig ist. Bei allem Kampf bleibt ein Herrscher namens Iskander ein recht ängstlicher Mensch, wenn es um sein Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit geht. Ein innerer Bezug zur Gegenwart wird dabei offensichtlich. Schließlich darf in den Geschichten ein Kadi, ein Richter, nicht fehlen. Foto: tau