Detmold-Heidenoldendorf (ck). Im Forum der Heidenoldendorfer Grundschule knisterte es vergangenen Freitagabend vor Spannung. Die rund 60 Schüler des vierten Jahrgangs trafen sich um 18 Uhr, um gemeinsam mit Eltern und Kooperationspartnern bis 22 Uhr Einblicke in spannende, verblüffende und ungewöhnliche Einsatzbereiche des Computers zu nehmen.
Schulleiterin Marie Becker: "Dabei geht es darum, den Blick der Kinder auf Computer zu weiten und die Geräte jenseits von "Schreiben, Spielen und Lernen" – was im Alltag regelmäßig vorkommt – zu erleben. Die Stationen wurden von den Eltern und Schülern des Leopoldinums als Kooperationspartner liebevoll vorbereitet." Die im ganzen Schulgebäude aufgebauten 12 Stationen befassten sich mit dem Boardcomputer im Auto, der Bearbeitung von Fotos, Gefahren im Internet, Verschlüsselungen, Kryptografie, Star Wars, der Steuerung eines Roboterarms, Erstellen von Visitenkarten, der Programmierung von Knobelaufgaben oder dreidimensionalen Darstellungen in der Architektur. Konrektor Peter Ölker war die Begeisterung für diesen Abend anzumerken. "Schon 12 Mal gab es die Computernacht und jedes Mal ward ihr zu klein. Bei den ersten Nächten, da ward ihr noch nicht einmal geboren, aber diesmal seid ihr dabei", rief er den Schülern zu. Anhand einer Beameraufzeichnung erklärte er den allen die einzelnen Stationen. "Das Auto, das im Schulhof steht, konnten wir nicht in die Schule holen, das wäre zu schwierig mit den Treppen", schmunzelte er. In Gruppen aufgeteilt mussten sich die Kinder vor den Stationstüren sammeln und warten bis es losging. "Zwischendrin könnt Ihr euch in der Turnhalle so richtig austoben", ergänzte Schulleiterin Becker, "das hat sich in den letzten Jahren sehr bewährt". "Wir sind die einzige Grundschule, die so etwas anbietet. Wir als Kollegium haben uns damals zusammengesetzt und die Idee wurde geboren.
Uns war es wichtig, die Familien ins Haus zu holen und hier ganz speziell die Väter, die sich normalerweise selten einbringen", so Becker. Im Vorfeld wurden die Familien angesprochen und der Abend erklärt, und schnell haben sich viele Elternteile bereit erklärt mitzumachen.
Die Schule bietet das Drumherum, die Eltern und Schüler der Mittel- und Oberstufe des Leopoldinums erklären alles Wissenswerte an den einzelnen Stationen. "Die Mütter sorgen wieder für ein tolles Buffet und nebenbei werden noch die einzelnen Berufe der teilnehmenden Eltern vorgestellt", freut sich Becker. Regelmäßig werden die Schüler während ihrer Stationsaufenthalte fotografiert und können sich die Aufnahmen kurze Zeit später auf der Beamerwand im Forum anschauen. "Der Charme dieses Projektes ist, die Eltern zu aktivieren und sie werden merken, wie viel Spaß es macht die Kinder gezielt zu motivieren", sagt Ölker. Susanne und Bauingenieur Ayman Tarabisha erstellen mit den Kindern ein dreidimensionales Haus am Computer. "Die Kinder haben das sehr gut gemacht und auch erstaunlich schnell verstanden", äußert sich Familienvater Tarabisha begeistert. Phillip und Ben wissen ganz genau was sie in ihrem Haus haben möchten. "Das macht Spaß und ist gar nicht schwer. Ich habe sogar ein Klavier mit eingebaut" erklärt Ben stolz. Tom, Daniel und Jonah hören ganz genau zu als CNC-Fräser Alexander Völker den CPU-Prozessor aus einem Computer baut und das "Herz" eingehend erklärt. Die Jungs dürfen auch selber mal Hand anlegen und sind Feuer und Flamme und sind erstaunlich gut informiert. Gegen 21.45 Uhr trafen sich alle in den einzelnen Klassenzimmern der Schüler und dann gab es die Ergebnisse ihrer Arbeiten.
Die Computernacht gehört zu einer Reihe von Veranstaltungen, mit denen die Grundschule Heidenoldendorf insbesondere die Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) stärken will. So ist im Forum der Schule auch noch eine Ausstellung zu der gerade beendeten Projektwoche Geometrie zu sehen.