BAD NENNDORF (jl). Kahl hat sie der Winter erscheinen lassen, die Bäume an der oberen Kurhausstraße zwischen Haus Kassel und dem Kurhaus. Seit Mitte der Woche präsentieren sich einige gänzlich kahl – bis auf die Stumpen "abrasiert". Wegen gefährdeter Verkehrssicherheit und Gestaltung des Zentralen Platzes wurden fünf Exemplare gefällt, darunter eine über 30 Meter hohe Eiche vor dem Kurtheater.
Mit schweren Maschinen rückten Arbeiter an, um den imposanten Baum Stück für Stück klein zu sägen. Einigen Baumliebhabern blutete bei dem Anblick wohl nicht nur das Herz. Ihnen sollen die Tränen gekommen sein, wie ein Anwohner berichtete.
Dieser zeigte sich zudem erzürnt über das aggressive Auftreten, das ihm ein Arbeiter auf seine Nachfrage, wieso der Baum gefällt würde, entgegengebracht haben soll. Die Auskunft, er sei krank, konnte und wollte er nicht recht glauben. Tatsächlich sieht der Stamm nicht erkrankt aus, zumindest auf den ersten Blick. Denn: Für Laien sei dies nicht zu erkennen, teilte Marina Bartel vom Bauamt dazu mit. Alle Fällmaßnahmen würden artenschutzrechtlich und fachgeprüft begleitet.
Bei der Eiche etwa sei die Standsicherheit beeinträchtigt und damit die Verkehrssicherheit gefährdet gewesen oder platt gesagt: Der Baum war krank.
Zudem fielen vier Kastanien zwischen Haus Kassel und dem Kurhaus. Eine weitere soll versetzt werden. "Im Zuge der Gestaltung des Zentralen Platzes werden natürlich neue Bäume gepflanzt", so die Bauamtsmitarbeiterin. In der kommenden Woche gehen die Maßnahmen im Kurpark weiter. Neben weiteren Fällungen liegt das Augenmerk laut Bartel auf der Baumpflege und -erhaltung. Unter anderem müsse Totholz entfernt werden. Bis zum 11. März sollen alle Arbeiten beendet sein. Was zunächst zurückbleibt sind Stumpen – pink markiert, aber sonst kahl.
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