REHBURG (jan). Für alle, die mit dementen Menschen leben und/oder arbeiten, bietet der ASB-Kreisverband Nienburg am Mittwoch, dem 11. März, 18.30 Uhr, in seiner Geschäftsstelle in Rehburg (Nienburger Straße 40) einen Workshop zum Thema "Validation" an. Validation ist sowohl eine Methode als auch eine wertschätzende Haltung für die Begleitung von Menschen mit Demenz im Alltag. "Wenn ein Mensch an Demenz erkrankt, betrifft das die ganze Familie", erzählt Referentin und Praxisanleiterin Jasmin Seelhorst. Die Krankenschwester hat sich im Selbststudium intensiv mit dem Umgang mit dementen Menschen auseinander gesetzt und hat die Haltung der Validation verinnerlicht. Im Rahmen ihrer Tätigkeit in der Ambulanten Pflege des ASB wendet sie die Methoden beständig erfolgreich an.
"Im Verlauf der Krankheit, die sich in der Regel schleichend fortschreitend entwickelt, durchleben vor allem die pflegenden Angehörigen ein Wechselbad der Gefühle", erklärt sie. Schmerz und Mitleid entstehen ebenso wie Aggressionen, Ärger, Wut, Trauer und Verzweiflung. Eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten und hohe Erwartungen gegenüber einander belasten Pflegebedürftige und Angehörige. Beide Seiten sind innerlich verletzlicher, hilfloser und empfindlicher. Eine Mischung, die ein Spannungsfeld erzeugt, in dem alle Betroffenen schon auf banale Kleinigkeiten überreagieren können.
"Zur Entschärfung dieser oder ähnlicher Situationen wurde die Validation entwickelt", so Jasmin Seelhorst. Der zentrale Ansatz der Validation besteht darin, die Erkrankten mit ihren Gefühlen und Antrieben ernst zu nehmen. "Validation will nicht heilen, sondern entlastend begleiten", betont Seelhorst. So könnten viele pflegende Angehörige mit der Zeit ein Gespür für einen demenzgerechten Umgang mit ihrem erkrankten Angehörigen entwickeln und erleben auch mit der Krankheit schöne gemeinsame Stunden.
Neben einem Kurzvortrag über die Methode und Haltung der Validation an sich, will Jasmin Seelhorst vor allem mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen und sprachliche, aber auch wortlose Techniken praktisch einüben. So soll den Besuchern – immer nach der Devise "viel kann, nichts muss" das Handwerkszeug für einen konfliktfreieren Alltag mit "ihren" Demenzerkrankten mitgegeben werden.
Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Zwecks besserer Planung bittet der ASB um Anmeldung unter der Telefonnummer (0 50 37) 97 11-0 oder info@asb-nienburg.de.Foto: p