1. Klinik-Tag sollte weiter "Schule" machen

    LNK Dr. Spernau lieferte Berufsschülerinnen "Praxis-Wissen"

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    Bad Salzuflen. Vorurteile gegenüber psychisch kranken Mitmenschen nehmen immer noch zu. Eine aufklärende Bildungsinitiative des Fachkrankenhauses für Psychiatrie und Psychotherapie LNK Dr. Spernau richtet sich an die Mitarbeiter in Arztpraxen. Am 20. Februar tauschte eine siebzehnköpfige Berufsschulklasse aus Paderborn erstmalig das Klassenzimmer mit dem außerschulischen Lernort Psychiatrie.

    Jeder zweite Berufstätige wird laut aktuellen Statistiken mindestens einmal im Berufsleben psychisch krank. Depressionen und Suchterkrankungen werden als Volkskrankheiten eingestuft. Auch wenn Burn-out fast schon als Synonym für überdurchschnittliche Arbeitsleistung gesellschaftsfähig geworden zu sein scheint, nehmen Vorurteile gegenüber psychisch Kranken laut einer aktuellen Veröffentlichung im Ärzteblatt eher zu. Im Falle einer psychischen Erkrankung ist die medizinische Fachangestellte in der Hausarztpraxis häufig der erste Ansprechpartner für Patienten oder deren Angehörigen. Die Praxismitarbeiter können eine wichtige Schlüsselrolle einnehmen, wenn es um den Abbau von Vorurteilen gegenüber psychisch Kranken geht. Diese Auffassung vertritt Alexander Spernau, Geschäftsführer Fachkrankenhauses für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Spernau. Auf seine Anregung hin entwickelten Fachleute der LNK in Abstimmung mit dem Berufschullehrer Kai Uhlenbrok, die außerschulische Bildungsveranstaltung "LNK Hospitationstag".

    Nun kam die 17-köpfige Schulklasse des Berufskollegs Schloß Neuhaus mit ihrem Lehrer nach Bad Salzuflen. "Jeder von uns kann mit Aufklärung einen Beitrag leisten, um Vorurteile gegenüber psychisch kranken Mitmenschen abzubauen" unterstrich Pflegedienstleiter Rainer Kleßmann zur Begrüßung der Schulklasse. Kathrin Schröder, leitende Psychologin der LNK, hielt den von den Schülerinnen gewählten Vortrag zum Thema Burn-out. Für die Besichtigung einer Station und die Vorstellung der Patientenaufnahme wurde die Berufsschulklasse in zwei Gruppen aufgeteilt. Bei der moderierten Führung der Kleingruppen konnten so alle Fragen sofort vor Ort beantwortet werden.

    Es folgte der Workshop "Fest der Sinne". Die angehenden medizinischen Fachangestellten erhielten die Möglichkeit eine Therapieform zu erleben, die den Geruchssinn aktiviert, um so (etwa bei Demenzpatienten) Erinnerungen zu wecken. Im Anschluss informierte Diplom-Psychologin Kathrin Schröder die Teilnehmer über den Umgang mit schwierigen Patienten. Dieser Workshop orientierte sich auf Wunsch des Berufsschullehrers am Lehrplan.

    Am Ende des LNK Hospitationstages konnten sich die Referenten und Teilnehmer noch einmal in einer lockeren Runde austauschen. Klassenlehrer Kai Uhlenbrock: "Die Bildungsveranstaltung der LNK sollte ‚Schule‘ machen."

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