1. Central Park im Gemeindehaus

    Vorbereitungen für Rehburg-Loccumer Musical laufen auf Hochtouren

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    REHBURG-LOCCUM (jan). Kinder und Jugendliche sind es bisher gewesen, mit denen in Rehburg-Loccum Musicals inszeniert und aufgeführt wurden. Erstmals sind nun Heranwachsende und Erwachsene gefragt – und studieren das Musical ‚Godspell’ ein, um es im mai aufzuführen.

    "Mein verlorener Sohn ist nicht da." Ja der – der sei an diesem Tag entschuldigt, sagt Michael Kalla.

    Am Vormittag habe der seine Kinder taufen lassen. Da habe er eben für diesen einen Tag frei bekommen.

    Mit Ausnahme des verlorenen Sohnes sind nahezu alle ins Rehburger Gemeindehaus gekommen, um ein Wochenende lang zu proben. Nahezu 40 Sänger vom Jugendlichen bis zum Senior, eine fünfköpfige Band und diejenigen, die verantwortlich dafür sorgen, dass das ambitionierte Vorhaben gelingt. Letzteres sind drei Köpfe: Michael Kalla, der Pastor in Rehburg ist und das Projekt angeregt hat, weil er es ähnlich vor vielen Jahren schon einmal in einer Gemeinde im Harz auf die Bühne gebracht hat. Michael Merkel, Stiftskantor im Kloster Loccum, weil er schon einige Musicals in Rehburg-Loccum auf die Beine gestellt hat. Und Claudia Brandes-Hogrefe, Theaterpädagogin aus Winzlar, weil sie Spaß daran hat, solch eine große Sache in ‚ihrer’ Stadt zu arrangieren. Woran sie arbeiten, das ist das Musical ‚Godspell’ – geschrieben im Jahr 1971, zur besten Flower-Power-Hippie-Zeit. Musikalisch kann es durchaus mit ‚Jesus Christ Superstar’ verglichen werden – selbst dann noch, wenn in dieser Version ein astreiner Rap ertönt. Die Handlung lehnt sich an die Bibel an – genauer gesagt an das Matthäus-Evangelium. Deshalb auch der ‚verlorene Sohn’. In anderen Szenen werden die Seligpreisungen dargestellt, so manches Gleichnis taucht auf – in Israel spielt sich die Szene aber dennoch nicht ab, sondern vielmehr in New Yorks Central Park – den hat das Team also kurzerhand in das Rehburger Gemeindehaus verlegt.

    "Denkt daran, es geht darum, dass ihr euch selbst spielt", ruft Kalla zu Beginn in den Saal. Wie wäre es, wenn Jesus heute lebte – wie würde jeder einzelne damit umgehen. Das ist die zentrale Frage und deshalb sind die Akteure auch gehalten, so authentisch wie möglich zu sein.

    Alle, die bei dem Musical mitmachen, kommen aus Rehburg-Loccum und nächster Umgebung. Und alle sind sie Laien, was das Schauspiel und den Gesang angeht. Die einzige Ausnahme ist Jesus – der ist ein Profi in diesem Geschäft und von Kalla engagiert worden, um die tragende Rolle auszufüllen. Von seiner Leichtigkeit im Umgang mit Bühne, Mikrofon, Solo-Gesang und Sprechtext lassen sich die übrigen Schauspieler mitreißen.

    Für Sonnabend, den 30. Mai, 20 Uhr, und Sonntag, den 31. Mai, 17 Uhr, sind Aufführungen geplant auf dem Gut ‚Kreuzhorst’ – gelegen in der Feldmark zwischen Loccum und Wiedensahl. Bis es soweit ist, stehen noch viele Proben auf dem Programm. Foto: jan

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