BROKELOH (jan). Wer läuft Wilhelm Tell den Rang ab? Darum geht es beim Wilhelm-Tell-Schießen des Brokeloher Schützenvereins am Sonntag, dem 1. März, 11 Uhr, auf dem Brokeloher Rittergut. Der Wettbewerb - wie auch das übrige Programm des Tages - werden familienfreundlich gestaltet.
Mit einer Armbrust wird auf einen Apfel angelegt – soviel zu Wilhelm-Tell. Unter der Armbrust werde aber niemand stehen, beteuert Holger Palandt - und schaut doch etwas skeptisch auf das, was Carsten Niemeyer in der Hand hält: einen Apfel, sauber von einem Pfeil durchbohrt. Palandt als Vorsitzender des Schützenvereins und Niemeyer als Chef auf dem Rittergut planen das Tell-Schießen schon seit einigen Jahren gemeinsam und hoffen auch für den kommenden Sonntag wieder auf viele Gäste – Mitglieder des Vereins, wie auch alle anderen dürfen mitmachen. Der Schuss mit der Armbrust ist jedoch nur ein kleiner Teil der Veranstaltung. Im Backhaus wird Niemeyer den Ofen ordentlich einheizen, um Brot und Pizza zu backen. Daneben steht dann ein riesiger Kessel, in dem Knipp zubereitet wird.
Zu allerhand Deftigem von der Schlachteplatte zum Verkosten wird dann gezeigt, wie zu früheren Zeiten Hausschlachtungen vonstatten gingen. Eine Fotogalerie zu einer der letzten Hausschlachtungen in Brokeloh und etliche Gerätschaften, die notwendig sind, um ein Schwein zu zerteilen und daraus Wurst und andere Leckereien herzustellen, bereitet Niemeyer vor.
Im Wirtschaftsgebäude daneben steht ein Schmiedemeister an der Esse, führt sein Handwerk vor und lässt Mutige unter den Gästen auch schon einmal den Hammer auf den Amboss schlagen, um glühenden Stahl in Form zu bringen. Bogenschießen ganz ohne Wettbewerb gibt es auf einer Wiese, im Heuhotel hingegen haben Kinder weiteres Vergnügen mit Aktionen, bei denen sie kräftig selbst mitmischen können. Oder sie tummeln sich auf der Weide, auf der die Ponys des Rittergutes nicht nur stehen, sondern auch geritten werden dürfen.
Zur Schlachteplatte und auch zur Kaffeezeit am Kuchenbüfett, zeigt Brokeloh eine weitere seiner Seiten – denn sind die Brokeloher Klöpplerinnen nicht bekannt für ihre Kunst? Zarte Spitzen und andere hauchfeine Gespinste werden unter ihren Händen an diesem Tag entstehen. Und zusehen lassen sie sich gerne dabei. Der Sieger im Wilhelm-Tell-Schießen wird gegen 15 Uhr mit einem Wanderpokal gekürt. Bevor es dazu kommt, haben Schützenverein und Rittergut aber einiges mehr zu bieten.Foto: jan