Lemgo-Brake (nr). Ein Haus hat seine Bestimmung erreicht. Die Erweiterung der Galerie im letzten Jahr um das Obergeschoss vervollständigt das Eichenmüllerhaus als Ort der Begegnung mit Kunst und Kultur. Das Haus trägt ein großes Erbe und wird dem sicherlich auch in diesem Jahr mit einer Reihe von sehenswerten Ausstellungen gerecht.
Den Anfang machten die Wettbewerbsarbeiten des Stipendiums "Junge Kunst", die seit Jahren in das neue Kunstjahr einleiten und neugierig auf das machen, was folgt. Ist allein diese Ausstellung schon Magnet für viele Kunstfreunde, so verrät ein Blick in das Gästebuch der Galerie, dass die aktuelle Gemeinschaftsausstellung von Sabine Odensaß, Benjamin Planitzer und Esther Naused (Lippe aktuell berichtete), die sowohl das Erdgeschoss, als auch das Obergeschoss bespielt, große Begeisterung hervorgerufen hat und bereits in der ersten Woche einen Besucherrekord verzeichnen konnte. Dabei kommt der Galerie sicherlich die Vergrößerung des Kunstraumes durch das Obergeschoss zugute.
"Die Galerieräume im Obergeschoss bieten ganz neue Möglichkeiten", erklärt dann auch Annette Paschke-Lehmann von der Stadt Lemgo. "Die Abstände der Ausstellung im Obergeschoss sind variabel, so können Ausstellungen ohne weiteres auch einmal länger laufen."
Erstmals wird die Galerie Mitte März in ihrer Gesamtheit mit Arbeiten nur eines Künstlers bespielt. Für die derzeitige Stipendiatin Susann Dietrich wird es dann auch eine echte Herausforderung mit ihren Arbeiten "Der Schmetterling und das Licht" gleich beide Etagen in ihre Ausstellung mit einzubinden.
Vier Wochen später werden Holzskulpturen und Arbeiten auf Papier von Klaus Hack im Erdgeschoss zu sehen sein und anschließend öffnet sich das Obergeschoss für Werke aus der Sammlung der Staff Stiftung, "Sichtung I" wird eine erste Auswahl präsentieren und bis Ende Oktober zu sehen sein. Zeitgleich werden im Juni altmeisterliche Malereien des Künstlers René Schoemakers im Untergeschoss ausgestellt und im Oktober hat der Kunstverein Fotografien von Ria Patricia Röder vorgesehen.
Zwei feste, nicht mehr wegzudenkende Bestandteile des Eichenmüllerhauses sind zum einen die Jahresausstellung des "Lippischen Künstlerbundes" Mitte August bis Mitte September und die Ausstellung der "Lippischen Gesellschaft für Kunst" Anfang November bis Anfang Dezember, die mit der Reihe "Meister und Schüler" dieses Jahr Bildhauerarbeiten von Richard Deacon und seinen Schülern nach Lemgo bringt.
"Gerade die Reihe "Meister und Schüler" ist ein schönes Spannungsfeld, in dem die Schüler beweisen, dass sie das Spektrum der Kunst um ganz eigene Impulse erweitern können", betont Dr. José Kastler (Beiratsmitglied).
Die Auswahl und Qualität der Ausstellungen im Eichenmüllerhaus sprechen für sich. Stetig steigende Besucherzahlen und eine längst überregionale Bedeutung machen die Galerie seit vielen Jahren zu dem Ort der Begegnung mit Kunst und Kultur, das es als Erbe trägt.
"Die Anziehungskraft der Galerie beschränkt sich nicht auf einen kleinen elitären Kreis von Kunstfreunden", so Beiratsmitglied des Kunstvereins, Gerhard Wellmer. "Hier kann sich jeder die Kunst erschließen" und Jens Hoffmann (ebenfalls Beiratsmitglied) fügt hinzu: "Es ist dieser unmittelbare Zugang, die reine Neugier, Offenheit und die Qualität, die für das Eichenmüllerhaus sprechen."
Informationen zum Jahresprogramm gibt es im Internet unter "www.eichenmüllerhaus.lemgo.net".