Horn-Bad Meinberg (cp). Die Bagger haben ganze Arbeit geleistet: Nachdem das Gebäude Burgstraße 9 abgerissen und der zugehörige Garten samt Schuppen dem Erdboden gleichgemacht wurde, bietet sich Passanten von der Burgstraße aus ein völlig neuer Blick auf den Hornschen Herrensitz. Jetzt geht es an die Gestaltung der neuen Freifläche. Der Ausschuss für Sanierung hat vergangene Woche über Bodenbelag und Mauerhöhe diskutiert.
Wo derzeit noch eine Erd- und Schotterwüste gähnt, soll im Frühjahr der Rasen sprießen. Einstimmig haben sich die Ausschussmitglieder für den von der Verwaltung favorisierten Schotterrasen ausgesprochen. Dieser bringt Grün auf die neugewonnene Fläche vor der Burg, bietet aber gleichzeitig einen stabilen Untergrund für Veranstaltungen. "Man sackt nicht ein und Fahrzeuge fahren sich nicht fest", erläuterte Martin Heim (Fachbereich Stadtentwicklung, Bauen und Liegenschaften) die Vorteile.
Schon lange bestand in Horn Wunsch nach einem multifunktionalen Festplatz in der Innenstadt. "Ich begrüße das sehr", lobte Bernhard Blaschke. Der um rund 740 Quadratmeter erweiterte Hof wurde nicht nur dem historischen Zustand wieder angenähert, erbietet nun auch bessere Bedingungen für Veranstaltungen wie das Rosenfest oder den Mittelaltermarkt zu Kläschen. Auch ein Schützenfest ist auf dem neuen Areal denkbar – allerdings könnte es für das gewünschte 800-Quadratmeter-Zelt eng werden.
Diskussionen gab es über die neue Bruchsteinmauer, die den Burgplatz einfrieden soll. "Die Abtrennung ist historisch ein wichtiges Element", so Heim. Ursprünglich sei die Burg deutlich vom Rest der Stadt abgetrennt gewesen, damit Bürger nicht einfach in diesen Bereich hereinspazieren konnte. In der Mauerstraße sind Reste dieser bis zu drei Meter hohen Mauer noch sichtbar. "Deshalb wollen wir hier nicht nur ein kniehohes Mäuerchen", nahm Heim zu der geplanten Abgrenzung Stellung. Diese soll sich in ihrer Höhe an der bestehenden, 1,30 bis 1,50 Meter messenden Gartenmauer orientieren. Thomas Tölle (SPD) erklärte, seine Fraktion plädiere für eine niedrigere Mauer zur Burgstraße, "um einen besseren Blick auf die Burg zu ermöglichen." Einhellige Zustimmung erntete der Plan, die Burgfront abends mit einem neuen Strahler auszuleuchten. Insgesamt kostet das Vorhaben 207.000 Euro. Selber zuschießen muss die Stadt lediglich 42.000 Euro, die restlichen 80 Prozent werden aus Fördermitteln der Landesregierung finanziert.