1. Strukturen in Quartieren verändern

    Ministerin Barbara Steffens möchte Versorgung sichern

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    Lemgo (ur). Die Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter in NRW, Barbara Steffens, besuchte die Stiftung Eben-Ezer, um sich ein Bild über die aktuelle Lage der Bewohner zu machen und deren Möglichkeiten, auch im Alter gut untergebracht zu werden.

    Im Rahmen dieses Besuches hielt sie im Kirchlichen Zentrum der Stiftung vor zahlreichen Gästen einen Vortrag zum Thema "Wege, Inklusion in der Gesellschaft zu leben". Bei dem rund 30-minütigen Vortrag ging es jedoch nicht ausschließlich um Inklusion, sondern vor allem um die Möglichkeiten, Chancen und Wege, wie in Zeiten des demografischen Wandels und der zunehmend älter werdenden Gesellschaft alte Menschen einen würdigen Lebensabend verbringen können. Bis 2050 wird es doppelt so viele Menschen mit Pflegebedarf geben und ein Viertel weniger Menschen, die das leisten können. Als bestmöglichen Lösungsansatz sieht die Ministerin eine Quartiersbildung in der Menschen – seien sie alt oder behindert – in einzelnen Wohnungen leben und dort nach Möglichkeit füreinander sorgen. "Hierzu", so Barbara Steffens, "müssen alte Strukturen aufbrechen und sich ein Umdenken der Gesellschaft entwickeln."

    Wichtig sei es, von Beginn an die Bedarfe aller (Männer, Frauen, Behinderter und Migranten) zu berücksichtigen, um so ein Konstrukt zu entwickeln, das in der Zukunft Bestand haben kann. Dazu gehört eine Veränderung von Infrastruktur und Denkstruktur, um solche Quartiere lebenswert zu machen. Sowohl der Wahlfreiheit, wie man leben möchte als auch dem Selbstbestimmungsrecht müssen Rechnung getragen werden. Diese Rechte gelten ebenfalls für Menschen mit Behinderungen.

    Problematisch ist eine Implementierung entsprechender Versorgungsstrukturen. Gerade der Bereich der ärztlichen Versorgung ist gefährdet, da immer weniger Ärzte immer mehr Patienten versorgen müssen. "Eine Idee wäre hier", so Ministerin Steffens, "Folge-Hausbesuche von Arzthelferinnen durchführen zu lassen und nur, wenn es wirklich notwendig ist, den Arzt hinzuzuziehen, um diesen zu entlasten." Ein Umdenken solle und müsse hierfür gefordert und gefördert werden. Die, die noch fit seien, sollten sich um die kümmern, die es nicht mehr so könnten; ein "Aufeinanderachten" müsse verstärkt in den Mittelpunkt gestellt werden.

    "Hierbei", erläuterte Barbara Steffens, " handelt es sich um Aufgaben und Herausforderungen, die nur gemeinsam und parteiübergreifend bewältigt werden können." Diese Quartiersbildungen gibt es bereits in Köln, Münster und Bielefeld und sollen mit Unterstützung der Landesregierung in den einzelnen Kommunen vorangetrieben werden.

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