Augustdorf (cp). Wenn es brennt, soll die Freiwillige Feuerwehr für die Sicherheit der Augustdorfer Bürger sorgen. Dem örtlichen Feuerwehrchef Klaus Schneider stellt sich dabei ein großes Problem: Am Tage stehen ihm nicht genügend Kameraden zur Verfügung. "Das ist wirklich beängstigend. Es besteht Handlungsbedarf!", betonte Schneider gegenüber dem Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen.
Zwischen 6 und 17 Uhr wird es eng für Klaus Schneider: Innerhalb von acht Minuten soll seine Wehr mit zehn Mann am Einsatzort sein, so ist es vorgeschrieben. Nachts kein Problem – aber die Tagesverfügbarkeit bereitet ihm "große Sorge". Derzeit sind laut Schneider nur noch sieben der ehrenamtlichen Feuerwehrleute in Augustdorf beschäftigt. Hinzu kämen einige Selbstständige, die aber nicht jederzeit im Gemeindegebiet tätig seien. Die meisten Aktiven haben ihrer Arbeitsstelle außerhalb der Gemeinde und können im Notfall nicht schnell genug vor Ort sein. "Wir retten uns derzeit dadurch, dass Kameraden im Schichtdienst arbeiten", so Schneider. Auch ein Kamerad aus Hörste, der in Augustdorf arbeitet, leistet seinen Tagesdienst in der Sennegemeinde. "Unsere nächste Aufgabe lautet also zu prüfen, wo in der Gemeinde noch Feuerwehrleute beschäftigt sind", stellte Ausschussleiter Wolfgang Huppke fest.
Grundsätzlich sei die Truppe mit einer "kernigen Grundmannschaft" von 35 Aktiven, die regelmäßig üben, gut aufgestellt. Der Feuerwehrchef forderte: "Wir brauchen Arbeitsplätze in Augustdorf, bei denen Feuerwehrleute arbeiten können oder aber Beschäftigte, die in die Wehr eintreten."
Künftig muss die Gemeinde laut Schneider darüber nachdenken, Fahrzeuge anzuschaffen, die mit geringerer Besatzung auskommen, um dem Problem des knappen Personals zu begegnen – auch im Hinblick auf die immer kürzere Verweildauer in der Wehr. Statistisch gesehen bleiben Kameraden heute nur noch 12 Jahre in der Truppe.
Materiell ist die Augustdorfer Wehr bestens ausgerüstet, lobte Schneider: "Wir sind auf einem Top-Zustand, haben tolles technisches Gerät, es fehlt uns an nichts." Dennoch ist in diesem Jahr die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs erforderlich. Die Wehr wünscht sich einen kleinen, wendigen Koffersprinter, um bei Ölunfällen oder Unwetterschäden erforderliche Gerätschaften zu transportieren. Auf normalen Löschfahrzeugen sind Wasserpumpen, Sägen oder Ölsperren nicht vorgesehen. "Als uns Sturm ‚Xaver‘ im August 2013 erstmals gestreift hat, sind wir hellhörig geworden. Wir müssen uns vermehrt auf Unwetterschäden einstellen", prognostizierte Schneider. Rund 15.000 Euro kostet die Anschaffung, im Haushaltsplanentwurf sind die Mittel bereits vorgesehen.