1. Wallfahrer machen in Wunstorf Halt

    Hungertuch wird durch die Auestadt bis nach Osnabrück getragen

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    WUNSTORF (tau). Rund sieben Stunden sind sie marschiert. Die Hungertuchwallfahrer des Bistums Hildesheim hat eine ihrer Etappen auch nach Wunstorf geführt. Gegen 21 Uhr trafen die Wanderer an der St. Bonifatius Kirche ein, um das Hungertuch an die nächste Läufergruppe zu übergeben. Das Tuch des katholischen Hilfswerks Misereor wird ohne Unterbrechung von Berlin nach Osnabrück getragen. Am Montag starteten 60 Wallfahrer zu Fuß. Sie bildeten Gruppen und wechselten sich ab, so dass das Tuch 24 Stunden am Tag in Bewegung sein konnte.

    Mit der Aktion zu Beginn der Fastenzeit sollen vor allen Dingen Projekte in der Dritten Welt unterstützt werden. Sie fand zum 30. Mal statt. Die Etappe von Hannover nach Wunstorf übernahm eine 14-köpfige Gruppe um Udo Stöckl. Die St. Bonifatius Kirche war das Ziel. Im Gemeindehaus wurden sie freundlich empfangen und fanden Stärkung und ein Nachtlager vor.

    Im Mittelalter wurden Hungertücher dazu genutzt, die prunkvollen Altäre der Kirchen während der Fastenzeit zu verhüllen. Diese alte Tradition nahm Misereor als Fastenaktion in den 70er Jahren auf und lässt seitdem jedes Jahr ein buntes Gemäldetuch von Künstlern aus Ländern, in denen Misereor Projekte unterstützt, gestalten. Dieses Jahr stammt das Motiv von einem chinesischen Künstler und zeigt einen großen Goldklumpen. Wie viel Reichtum brauchen wir hier zum Leben? Und worauf können wir verzichten, damit am anderen Ende der Welt die Folgen des Klimawandels abgemildert werden können? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Wallfahrer auf ihrem Weg.

    Die Wallfahrt mit dem Hungertuch von Misereor ist 1986 in der Gemeinde St. Heinrich entstanden. Was zunächst als einmalige Aktion von einer kleinen Gruppe gedacht war, entwickelte sich schnell zu einer festen katholischen Größe in der Fastenzeit. Foto: tau

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