Lemgo (nr). Lange Texte auswendig lernen, Mimik und Gestik fein aufeinander abstimmen und nebenbei leichtfüßig und pointenreich durch ein Theaterstück führen, reicht der freien Theatergruppe "Stattgespräch" nicht immer. Warum nicht zusätzlich auch einmal tänzerische Choreographien einstudieren? Für "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" ist das sogar Pflichtprogramm, das sowohl den Schauspielern, als auch der Regie ein großes Maß an Arbeit und Einfühlungsvermögen abverlangt.
Die kultivierte, konservative Lily möchte Abwechslung in ihr eintöniges Leben bringen und engagiert einen Tanzlehrer für private Tanzstunden. Als der impulsive und mimosenhafte Tanzlehrer Michael auftaucht, treffen zwei völlig verschiedene Charaktere aufeinander und mit der Wahrheit nehmen es beide nicht ganz so genau. Dass da schnell die Fetzen fliegen, kann man erahnen. Bei Tango, Swing, Foxtrott und Wiener Walzer fliegen sarkastische Bemerkungen, kleine boshafte Spitzen, aber auch witzige und wortgewandte Repliken zwischen den beiden Protagonisten hin und her. Aber mit jeder Tanzstunde und mit jedem Tanzschritt fassen beide mehr Vertrauen zueinander.
Soviel in Kürze zu dem Stück von Richard Alfieri, einem vielfach ausgezeichneten amerikanischen Film- und Theaterautor. "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" ist weitaus mehr, als eine nette Komödie. Es will durch schnelle Dialoge, viel Tiefe der Charaktere und nicht zuletzt choreographisch überzeugen.
Für die Schauspieler der freien Theatergruppe "Stattgespräch" bedeuten gerade die Tanzeinlagen mehr und intensivere Proben. Die erworbenen Rechte, das Stück aufführen zu können, verlangen die Arbeit mit einem Choreographen für die verschiedenen Tänze. So haben die Amateurschauspieler Liane Kreye und Markus Mogwitz bereits seit Wochen Tanzunterricht.
Inzwischen sitzen die Dialoge längst und auch die choreografischen Einlagen sind ein Teil der Akteure geworden. Frank Wiemann, der die Regie übernommen hat, feilt intensiv an den Feinabstimmungen. Er hat genaue Vorstellungen, wie seine Schauspieler die Szenen umzusetzen haben. Immer wieder korrigiert er Ausdruck, Haltung oder Stimme. Die Proben machen neugierig auf die Premiere. Denn wie heißt es so schön im Programm? "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" erzählt "vom Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei komplizierten Charakteren und von der Entdeckung eines der charmantesten Tanzpaare seit Ginger Rogers und Fred Astaire."
Premiere ist am Samstag, 14. März, um 19.30 im Lemgoer Kulturbahnhof. Da die im Spielplan angekündigten fünf Vorstellungen schon nahezu ausverkauft sind, wird es am Mittwoch, 25. März, um 20 Uhr noch eine weitere Vorstellung geben. Der Vorverkauf läuft über die Lemgo-Information unter der Telefonnummer (05261) 98 870 und online über "www.stattgespraech.de".