Detmold. Mit dem Rad zur Nordseeküste und zurück; insgesamt gut 500 Kilometer: Das sind die Eckdaten der diesjährigen Spendentour "Handicap bewegt" der Detmolder Rennradfreunde am 15. und 16. August. Für ihre Benefiztour zugunsten eines indischen Kinderheims suchen sie weitere Sponsoren.
Die Fahrer der "Handicap bewegt"-Tour fahren diesmal für das Kinder- und Jugendhaus "Enge Vidu" (deutsch: "Unser Haus") in Indien. Dort leben rund 30 Kinder, überwiegend Mädchen. Seit Jahren unterstützt der Verein "ConAct" dieses und ein weiteres Haus in Indien.
Die Kinder leben in dem Haus gemeinsam mit einem Elternpaar und einer pädagogischen Betreuerin wie in einer indischen Großfamilie und helfen sich auch untereinander, erklärte Thiru Subramaniam, vom "ConAct"-Vorstand. Auch die Detmolder St. Elisabeth Stiftung begleitet dieses Projekt schon sehr lange, für Kinderheimleiter Hans Georg Franzke ist es eine Herzensangelegenheit. Auch mit wenig Geld lasse sich viel bewegen, meint Franzke. Der Unterhalt für ein Kind kostet pro Monat umgerechnet etwa 40 Euro; 15 Euro davon sind für Schule und Nachhilfe, sagt Ralf Schäfer von "ConAct". Bildung sei das Entscheidende: Sie biete einen Weg aus der Armut und gibt eine Lebensperspektive. Der Erfolg gibt ihnen recht: Viele der Kinder schaffen einen guten Schulabschluss und können sogar studieren. So komme schon jetzt die Hälfte aller Spenden aus Indien, von ehemaligen Heimbewohnern, die mittlerweile gut situiert sind.
lm vergangenen Jahr konnte "Handicap bewegt" rund 9.000 Euro für die Caritas-Stiftung Münster sammeln. Die 24 Rennradfreunde bezahlen pro Person ein Startgeld von 80 Euro, das komplett in Spendensumme fließt. So kommen die ersten gut 1.900 Euro zusammen. Auch für ihre Ausrüstung und Räder sind sie selber verantwortlich. Damit der Erlös wächst, suchen die Fahrer noch Sponsoren, die sich mit ihrem Logo auf ihren Trikots verweigen möchten. Der erste von ihnen ist die Firma Piepenbrock aus Bielefeld.
Die Rennradfreunde machen sich am 15. August auf den Weg nach St. Joost (Wangerland). Dort übernachten sie in einer Jugendwohngruppe der St. Elisabeth Stiftung. Der ehemalige Kotten bietet derzeit vier Kindern ein Zuhause; die Kleinkinder des Detmolder Kinderheims verbringen dort ihre Sommerferien. Am Sonntag, 16. August, machen sich die Radler wieder auf den Rückweg nach Detmold. Insgesamt legen sie rund 500 Kilometer auf ihren Drahteseln zurück. Begleitet wird die Gruppe von einem Motorradfahrer, der zur Absicherung voraus fährt. Ein Kleinbus hat Ersatzteile für die Räder und Verpflegung für die Fahrer an Bord. Kurze Pausen sollen in soziale Einrichtungen entlang der Strecke einlegt werden.
Weitere Infos zu dem indischen Kinderheim gibt es unter "www.conact-ev.de".