1. Ökonomische Vielfalt in Lippe

    Projekt "Unternehmer mit Migrationshintergrund" gestartet

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    Kreis Lippe. Im Bereich der Gastronomie sind lippische Betriebe, die von Migranten geführt werden, bekannt und angesehen. In den übrigen Wirtschaftsbereichen verhält sich dies allerdings ganz anders. Hier werden Unternehmer mit Migrationshintergrund von der Öffentlichkeit kaum oder gar nicht wahrgenommen. Das Projekt "Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund" – ökonomische Vielfalt in Lippe will deshalb jetzt verdeutlichen, welchen Beitrag Migranten als Unternehmer für Lippe leisten und diese Leistung würdigen. Das Projekt wird vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) sowie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (HS OWL) durchgeführt und durch die Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe gefördert. "Es ist wichtig, dass durch dieses Projekt beispielsweise die Bandbreite der verschiedenen unternehmerischen Tätigkeiten von Menschen mit Migrationshintergrund aufgezeigt wird, was natürlich auch Akzeptanz und Anerkennung schafft. Gleichzeitig haben die Unternehmer aber auch die Möglichkeit, ihre Wünsche und eventuellen Probleme zu schildern, über Erfahrungen zu berichten und sich auszutauschen", sagt Landrat Friedel Heuwinkel.

    In Lippe leben aktuell rund 90.000 Menschen mit Migrationshintergrund, davon etwa 18.000 ohne deutschen Pass. Ursprünglich stammen sie aus über 150 unterschiedlichen Ländern. Zugewanderte und deren Nachkommen aus der Türkei und den ehemaligen GUS-Staaten bilden die beiden größten ethnischen Gruppen. Um die aus diesen Personengruppen entstandenen unternehmerischen Tätigkeiten zu identifizieren, soll zunächst durch umfangreiche Recherchen eine Datenbasis erarbeitet werden. Der Aufbau und Kontakt zu der Zielgruppe ist ein weiterer Baustein des Projekts. Darüber hinaus sollen zielgruppenspezifische Bedarfe und Potentiale, beispielsweise in Bezug auf Ausbildung, ermittelt werden. Dabei sollen auch die lippischen Migrantenorganisationen in den Prozess mit eingebunden werden.

    Koordiniert wird "Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund" – ökonomische Vielfalt in Lippe von den Mitarbeitern des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises, die unter anderem auch die Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit übernehmen. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt hingegen durch die KatHO NRW, die einen Teil der Forschungskosten selbst trägt. Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe übernimmt die Erarbeitung passender Unternehmenspräsentationen inklusive dazu passenden Medienprodukte.

    Zurzeit führen Studenten und eine wissenschaftliche Hilfskraft der KatHO Interviews mit Unternehmen durch. Zeitgleich sollen in vier Migrantenorganisationen und einmal in der IHK wissenschaftlich begleitete Gruppendiskussionen mit jeweils fünf bis sieben Unternehmern durchgeführt werden, diese Termine sind zurzeit in der Vorbereitung. Die Interviews und Gruppendiskussionen dienen als Basis für die Portraits. Anschließend folgt eine quantitative Befragung in Kooperation mit der IHK.

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