Elbrinxen (afk). Die Kirche befindet sich wie auch andere Organisationen im Wandel. Nicht zuletzt sei dies dem demographischen Wandel geschuldet, der die Beteiligten vor neue Herausforderungen stelle. Pastor Dietmar Leweke möchte dies aber auch als Chance gewertet sehen und hofft, dass sich die Gesellschaft wieder auf ihre Werte besinnt. Und dazu gehöre auch der Glaube. In einem Gespräch mit Annette Tintel und Dietmar Schulz vom Kirchenvorstand der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Elbrinxen informierten sie jetzt die Öffentlichkeit über eine Jugendförderung der besonderen Art.
Alle Kinder, die in diesem Jahr sechs Jahre alt werden, erhalten zu ihrem Geburtstag einen Gutschein für eine Familienjahreskarte für das örtliche Freibad. "Dieser Gutschein ist an der Kasse des Bades abzugeben und dann darf die gesamte Familie eine Saison lang das Freizeitangebot sowohl in Elbrinxen als auch in Lügde nutzen. Die Gültigkeit wird aber auch für die Badesaison 2016 übertragbar sein, denn wer erst in der 2. Jahreshälfte geboren ist, hätte sonst ja einen Nachteil”, so die Vorsitzende des Kirchenvorstandes Annette Tintel.
Außerdem bekommen alle Jugendlichen zu ihrem 18. Geburtstag den Jahresbeitrag für ihre Mitgliedschaft in einem eingetragenen örtlichen Verein erstattet. Der Kirchenvorstand hat sich hier an den Richtlinien des örtlichen TSV orientiert und einen Betrag von 30 Euro festgelegt. Alles was das Geburtstagskind machen muss, ist eine vorgefertigte Mitgliedsbestätigung von seinem Verein vorzulegen. Der Begriff "örtlicher Verein” wird dabei auch auf den benachbarten TSV Sabbenhausen ausgedehnt, denn es gibt ja auch die Ortschaft Ratsiek und die dort wohnenden Jugendlichen könnten auch in Sabbenhausen vereinsmäßig orientiert sein. Jeweils zehn Schüler und Jugendliche werden laut der Meldelisten in diesem Jahr in den Genuss des Geburtstagsgeschenkes kommen. Ob es eine Verlängerung für die kommenden Jahre gibt, das hat der Kirchenvorstand noch nicht entschieden, aber sinnvoll wäre es. "Die vorliegenden Zahlen der kommenden Jahrgänge werden das Finanzbudget kaum sprengen, so dass aus diesem Grund eine Weiterführung des Projektes möglich wäre. Wir möchten zunächst aber erst einmal die Reaktion abwarten und dann über eine Verlängerung oder weitere Ideen nachdenken”, hoffen Tintel und ihr Vorstandskollege Dietmar Schulz auf ein positives Feedback.
Die Jugendlichen sollen mit diesem Projekt darin gestärkt werden, sich weiterhin oder vielleicht noch ein wenig mehr als bisher in ihrer Freizeit in Vereinen zu engagieren. Kirche und Vereine seien neben dem Elternhaus wichtige Wegbegleiter der Jugendlichen. Eine erste Zusammenarbeit zwischen Kirche und Sport gibt es seit dem Jahresbeginn. Thomas Henneböhle, zuständig für die offene Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden Elbrinxen und Falkenhagen, bietet unter anderem ein Sportangebot an und nutzt dabei die Turnhalle und den angrenzenden Jugendplatz sowie die vorhandenen Sportgeräte. "Ich finde es gut, wenn über den eigenen Horizont hinaus gesehen wird. Auf Dauer werden wir nicht umhinkommen, mehr als bisher Kooperationen mit anderen Partnern zu suchen. Letztlich ist es doch den Jugendlichen egal, unter welcher Flagge sie Sport treiben dürfen. Freuen wir uns doch darüber, dass sie sich dem Sport zuwenden und ihre Freizeit in der Gemeinschaft verbringen", sieht TSV-Vorsitzender Wolfgang Siefert die ganze Sache äußerst positiv.
Wichtig erscheint Annette Tintel noch der Hinweis, dass dieses Angebot nicht aus dem Budget der Kirchensteuereinnahmen sondern aus zweckgebundenen Mitteln der Kirche finanziert wird.