1. Deutliche Rüge an TenneT-Planung

    Bundesnetzagentur verlangt Nachbesserung / "Suedlink"-Trasse nicht ausreichend begründet

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    Die inzwischen gebildeten Bürgerinitiativen wie auch die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion, die im Januar im Lauenauer Sägewerk stattgefunden hatte, können sich damit in ihren Argumenten nur bestätigt sehen. Denn seit jeher war beklagt worden, dass gerade für die mögliche Trassenführung durch Teile Schaumburgs keine stichhaltigen Argumente vorgebracht worden seien. Doch genau das verlangt die Bundesnetzagentur für ihre weiteren Entscheidungen: TenneT habe "zwingend einen Vorschlag für den Verlauf eines Trassenkorridors und eine Darlegung der in Frage kommenden Alternativen" einzureichen. Diese Alternativen müssten auch die "erkennbaren Umweltauswirkungen" und die "zu bewältigenden raumordnerischen Konflikte" aufzeigen. Ergo: "Der Antrag muss überarbeitet werden."

    Ausdrücklich verlangt die Netzagentur eine Darstellung, aufgrund welcher Belange Korridore entweder für das Verfahren vorgeschlagen werden oder nicht ernsthaft in Betracht kommen. Für diese Auswahl verlangt sie "eine geeignete methodische Vorgehensweise, mit der alle Anforderungen an eine transparente und nachvollziehbare Planung erfüllt werden können". Diese gewählte Methode müsse fachgerecht und nachvollziehbar die Vor- und Nachteile der jeweiligen Trassenkorridore für die öffentlichen und privaten Belange darstellen und die Entscheidungswege transparent zeigen. Dies sei bislang nicht der Fall gewesen. Doch nur bei nachvollziehbaren Argumenten sei die Genehmigungsbehörde in der Lage, das Verfahren mit Antragskonferenzen fortzusetzen. Zudem könne die beteiligte Öffentlichkeit die Entscheidungen nachvollziehen und gezielte Hinweise in das Verfahren einbringen.

    Deutliche Worte findet die Bundesnetzagentur zu den "Alternativvorschlägen Dritter", wie sie bekanntlich zur Trassenidee durch Schaumburg geführt hatten: "Auch diese müssen grundsätzlich nach derselben Vorgehensweise geprüft werden wie die selbst ermittelten Korridore."

    Der Landkreis Schaumburg hält auch nach dieser Erklärung der Bundesnetzagentur strikt an seinem weiteren Vorgehen fest. Landrat Jörg Farr hatte schon in der Veranstaltung in Lauenau nachvollziehbare Argumente von TenneT eingefordert. Er dürfte sich nun ausdrücklich bestätigt sehen. Gemeinsam mit anderen betroffenen Landkreisen findet in der kommenden Woche die "Kabelkonferenz" statt, bei der die technischen Möglichkeiten einer Erdverkabelung eruiert werden sollen. Die hiesige Bürgerinitiative "Contra Suedlink" will ebenfalls in ihrem Bemühen nicht nachlassen. Inzwischen liegen Tausende von Unterschriften aus den betroffenen Orten entlang vor. Aus den im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien wird zunehmend die Forderung lauter, statt einer Freileitung und nur in Ausnahmefällen vorgesehenen Erdverkabelung generell eine unterirdische Lösung als gesetzliche Option zuzulassen. Über deren Verlauf gilt jedoch das Gleiche wie für die bislang vorgesehene Überlandleitung. Foto: al

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