1. Tanzendes Zeichen gegen Gewalt

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    Detmold (gh). Über 100 Detmolder, überwiegend Mädchen und Frauen, haben am Valentinstag an der weltweiten Veranstaltung „OneBillionRising“ (amerikanisch: Eine Milliarde erhebt sich) teilgenommen und gemeinsam tanzend auf dem Detmolder Marktplatz ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen gesetzt.

    Dieser "Tanz-Flashmob" fand bereits zum zweiten Mal in Detmold statt. Bereits seit 2012 gibt es die Initiative, die von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert wurde. Inzwischen beteiligen sich weltweit Menschen, hauptsächlich Mädchen und Frauen mit einer gemeinsamen Tanzaktion, um für ein Ende der Gewalt an Mädchen und Frauen und für die Gleichstellung zu demonstrieren und sie zeigen dadurch ihre Solidarität und gemeinsame Kraft. Eingeladen zu diesem gemeinsamen Protest hatten der Arbeitskreis Mädchenarbeit in Lippe (Mail), die Gleichstellungsstellen der Stadt Detmold und des Kreises Lippe, "Paulines Töchter" und die Frauenberatungsstelle "Alraune". "Es sind wesentlich mehr Menschen dabei gewesen als im Vorjahr, viele sind auch spontan hinzugekommen, weil sie schon vom weiten die Aktion hören konnten", ist Regina Homeyer (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Detmold) ganz erfreut. "Wir können nicht oft genug und unermüdlich immer wieder auf Hilfestellung aufmerksam machen, die in den Beratungsstellen stattfinden," fügte sie hinzu und ergänzte einen sehr wichtigen Aspekt: "Es ist sehr wichtig – ohne ein schlechtes Gewissen zu haben – Hilfe zu holen, das bedeutet, sich nicht zu scheuen, die Polizei zu benachrichtigen, sei es telefonisch oder direkt auf der Polizeiwache. Nur so können wichtige Schritte schnell in die Wege geleitet werden und zur Anzeige gelangen!" Das fällt vielen Betroffenen sehr schwer, doch nur so kann sich etwas ändern und Hilfe bekommt man an verschiedenen Stellen. Die häusliche Gewalt passiert meist dort, wo sich die Mädchen und Frauen eigentlich sicher und wohl fühlen sollen, nämlich innerhalb der Familie. Viele Beziehungen sind von Gewalt geprägt. Nicht immer passiert alles mutwillig, sondern eskaliert durch den Alltagsstress. Schon hier kann mit unterstützenden Gesprächen geholfen werden, in einen Team aus Mädchen und Frauen, die sich helfend engagieren. "Wir finden das toll, das macht Mut sich helfen zu lassen", sind sich Lena und Hanna aus Detmold einig.

    "OneBillionRising" – diese "Milliarde" steht für die statistische Aussage der United Nation (UN), dass weltweit ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Gewalt werden. In aller Welt beteiligen sich auch zahlreiche Prominente. Getanzt wird zum Lied "Break the Chain" (Spreng die Ketten) von Tena Clark. Diese Hymne der Kampagne gibt es mittlerweile von verschiedenen Sängerinnen und in mehreren Sprachen. Die eigens dafür entwickelte Choreografie kann man per Youtube-Video einstudieren. Auf der Rathaustreppe tanzte Josephine Pfost (Tanzpädagogin) vor und die Menschenmenge unten machte es ihr nach. Der 14. Februar – Valentinstag, der Tag der Liebenden, ist aus verschiedenen Gründen für diese Kampagne gewählt worden. "Man denkt an diesem Tag nur an Positives, an die Liebe, aber dieser Tag soll auch die andere Seite mit Nachdenklichkeit demonstrieren", erklärte Regina Homeyer in ihrer Ansprache. Für weitere Informationen ist sie unter der Rufnummer (05231) 977284 zur Verfügung. Man kann sich auch direkt bei der Frauenberatungsstelle "Alraune" melden unter (05231) 20177, Informationen im Internet auf "www.alraune-frauenberatung.de" oder per E-Mail an "info@paulines-toechter.de" erhalten. Außerdem liegen im Rathaus jede Menge Flyer aus und es gibt ein Hilfetelefon mit der Rufnummer 08000-116016.

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