LAUENAU (al). Die dramatischen Ereignisse in Braunschweig haben dem Flecken Lauenau seinen wohl ersten Karnevalsumzug beschert. Weil sie am Sonntag in der Löwenstadt nicht zum Einsatz kamen, formierten sich das Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf (FMCA) und der Apelerner Karnevalsclub (AKC), um vom Bürgerhaus über die Plaza und zur Eishalle zu marschieren. Die wenigen Passanten, die zu dieser zugig-kalten Stunde unterwegs waren, wollten ihren Augen kaum trauen.
Den letztlich fröhlichen Stunden vor heimischer Kulisse waren spannende Momente vorausgegangen. "Pünktlich um 11 Uhr waren wir in Braunschweig", berichtete der stellvertretende Apelerner AKC-Vorsitzende Wilfried Pfingsten. Doch an das eigens im Marketenderwagen mitgeführte Frühstück war nicht zu denken: "Wir mussten wieder in unsere Busse steigen und die Stadt verlassen." Wie überregional berichtet, war der vor 250.000 Zuschauern geplante Umzug wegen eines Attentatsverdachts abgesagt worden.
Doch da hatte FMCA-Vorsitzender Joachim Strohwald angesichts der enttäuschten Gesichter der zahlreichen buntkostümierten Teilnehmer eine Idee: "Dann marschieren wir eben durch Lauenau", schlug er vor, um wenigstens einigen Passanten etwas von Fröhlichkeit und bunter Kostümierung der hiesigen Akteure zu vermitteln. Denn unter Apelerns eigentlich weiblicher Rot-Weiß-Garde hatten sich auch einige Männer gemischt. Und die jungen Damen des Majorettencorps überboten sich gegenseitig in schrill-bunter Verkleidung. So wurde der kleine Ausmarsch kurz nach 14 Uhr mit viel "Helau" und fröhlichem Winken zu einem großen Vergnügen. Und auch das ausgefallene Picknick konnte im Bürgerhaus nachgeholt werden. Nur auf den meisten Tütchen mit Popcorn und Süßigkeiten ist der AKC weitgehend sitzengeblieben. Denn mit großem Publikum, wie es in Braunschweig die Straßen gesäumt hätte, konnte der Flecken natürlich nicht aufwarten. Foto: al