Rund 50 Bürger, die meisten unmittelbare Anwohner der Neustadt und der Gartenstraße, sind dazu in den im kleinen Saal der Stadthalle gekommen. Während des dreimonatigen Umbaus wird die Neustadt gesperrt. Die Hornsche Straße wird aus Richtung Horn zur Einbahnstraße. Auswirkungen hat das vor allem für den Detmolder Süden. Für Pendler aus Berlebeck und Heiligenkirchen etwa gibt es im Grunde keine Alternative, um in die Innenstadt zu fahren.
Zwei Umleitungs-Konzepte hat die Verwaltung erstellt. 1. Der Verkehr aus dem Süden wird über die Friedrich-Ebert-Straße, Theodor-Heuss- und Hans-Hinrichs-Straße komplett über Hiddesen geleitet. Das hätte mehrere Nachteile: neben der deutlichen Belastung des Ortsteils Hiddesen wären viele Bushaltestellen der Linien 701 und 704 in der Innenstadt nicht mehr erreichbar.
Die Verwaltung bevorzugt daher Vorschlag 2: Der Verkehr aus Heiligenkirchen wird von der Paderborner Straße/Neustadt über die Gartenstraße Richtung Innenstadt und Horn umgeleitet. Von Detmold Richtung Süden ginge es über Hiddesen (Hans-Hinrichs-Straße). Die Gartenstraße wird zur Einbahnstraße, einige Parkplätze fallen hier weg. "Wir haben jetzt schon hohen Schleichverkehr durch den Alten Postweg", mahnte ein Anwohner. Man werde darauf achten, den Alten Postweg und die Willy-Hofmann-Straße nicht allzusehr in Mitleidenschaft zu ziehen und beispielsweise durch entsprechende Anlieger-Beschilderung zu schützen, sagte Uwe Rosemeier, Fachgebietsleiter Tiefbau.
Der Umbau soll nach bisherigem Stand nach den Sommerferien beginnen und bis zur Andreasmesse fertig sein. Genauer sei der Zeitplan noch nicht festgelegt, erklärte Detlef Wehrmann, zuständig für Erhaltungs- und Infrastrukturmanagement. "Wir können nicht alles in den Sommerferien machen", betonte Wehrmann mehrfach. Die Sanierung reihe sich ein in ein "Gesamtkunstwerk von Baumaßnahmen"; wie an einer Perlenschnur müsse hier eine Baustelle nach der anderen abgearbeitet werden, damit nicht gleichzeitig mehrere verkehrstechnisch wichtige Punkte betroffen sind und das Verkehrschaos noch größer würde. Es gibt aber möglicherweise Spielraum: In den Sommerferien soll die Brücke an der Bielefelder Straße in Heidenoldendorf (über den Heidenbach) saniert werden. Wenn hier keine Vollsperrung nötig ist und der Verkehr zweispurig um die Baustelle herumgeführt wird, könnte am Willy-Brandt-Platz parallel gebaut werden, meinte Rosemeier.
Der Willy-Brandt-Platz ist in schlechtem Zustand: starke Spurrinnen und Risse in der Fahrbahn, beschädigte Bürgersteige und marode Pflanzbeete. Eine 12 Zentimeter dicke Schicht der Asphaltdecke wird abgefräst und anschließend erneuert. Die Bürgersteige und Beete werden repariert. In einem Abwasch wird auch die Bushaltestelle in der Neustadt umgestaltet. "Wir begrenzen die Maßnahmen auf das Notwendigste", sagte Detlef Wehrmann. Der Umbau wird in vier Bauabschnitte unterteilt.
Wehrmann rief Geschäftsleute in der Neustadt auf, schon jetzt die Kunden und Lieferanten zu informieren und zudem der Verwaltung ihre Bedürfnisse hinsichtlich Parkplätzen und Anlieferung mitzuteilen, damit das im Verkehrskonzept berücksichtigt werden kann. Weitere Vorschläge können in den kommenden drei Wochen eingereicht werden beim KuK-Büro im Rathaus (Zimmer 109 und 109a), telefonisch bei Detlef Wehrmann unter der Rufnummer (05231) 977497 oder per E-Mail an "d.wehrmann@detmold.de".
Alle Pläne und das Konzept gibt es auf "www.detmold.de". Am 17. März wird die Maßnahme im Tiefbauausschuss diskutiert.