1. Nachwuchssorgen, aber Kinderfeuerwehr verboten

    Sostmann: "Viele Ehrungen bedeuten auch, dass wir alt sind!" / Tagesverfügbarkeit eingeschränkt

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    "Ich kann mich mit dem Ergebnis nicht anfreunden, dass unsere Kameradin Nicole Freyer-Wille, die ja nun gewillt ist die Kinderfeuerwehr weiterzuführen, das von der Gemeinde quasi verboten bekommen hat", stellte Ortsbrandmeister Michael Sostmann während der Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus fest. 15 Jahre lang hatte Nicole Freyer-Wille die Jugendfeuerwehr im Ort geleitet. Inzwischen sind die wenigen Jugendlichen des kleinen Dorfes zur Nachbarjugendfeuerwehr gegangen. "Jugendliche haben wir unter unseren rund 185 Einwohnern von Klein Holtensen und Wiersen nicht, aber Kinder, die Interesse an der Feuerwehr haben", so Sostmann. Die dürfe man auf keinen Fall verlieren. "Unsere Ortswehr feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen und wir haben heute so viele Ehrungen langjähriger Mitglieder wie nie. Das ist erfreulich, zeigt aber auch, wie alt wir sind", stellte der Ortsbrandmeister fest.

    Gemeindebrandmeister Michael Möller stellte fest, dass Nicole Freyer-Wille wohl alle Voraussetzungen erfüllen würde, um die Kinderfeuerwehr zu leiten. "Sie hat einen 2. Wohnsitz in Klein Holtensen und nimmt an den Diensten der Ortswehr teil. Das müsste eigentlich ausreichen, wird von uns aber noch geprüft", so Möller, der zuversichtlich ist, dass es bald wieder eine Kinderfeuerwehr in Klein Holtensen geben kann. Ortsbrandmeister Sostmann und die 16 Aktiven würden sich darüber freuen, denn ohne Nachwuchs ist die Zukunft der kleinen Ortswehr im östlichen Auetal mehr als Ungewiss.

    Schon jetzt ist es knapp. "Bei unseren beiden Einsätzen im vergangenen Jahr, beides Tageseinsätze, war ich froh, dass wir überhaupt ein Fahrzeug besetzen konnten. Die Tagesverfügbarkeit ist nämlich nur bedingt gegeben", räumte Sostmann ein.

    Die Ortsfeuerwehr Klein Holtensen/Wiersen hat an verschiedenen Übungen mit dem Zug Ost teilgenommen, Hydranten gewartet, den Löschbrunnen bei Brehe überprüft und die Zisterne an der Autobahnrastanlage "Schafstrift" in Betrieb genommen.

    Gruppenführer Axel Scholz hatte 1000 Dienststunden errechnet, davon 359 Stunden für praktische Übungen, 58 für theoretischen Unterricht, 76 für Wettbewerbe, 178 für Einsätze und Übungen und 329 Stunden allgemeiner Dienst.

    Axel Scholz wurde von Möller zum Hauptlöschmeister befördert. Abschnittsleiter Süd, Dirk Hahne, brachte neue Urkunden zur Versammlung mit. "Erstmals bin ich heute in meiner neuen Funktion hier und erstmals übergebe ich die neuen Urkunden, die jetzt nicht mehr vom Landkreis, sondern vom Innenministerium ausgestellt wurden", so Hahne.

    Für 40-jährige Mitgliedschaft wurde Karl-Friedrich Lohmann geehrt und für 50-jährige Treue zur Ortsfeuerwehr Dieter Wöltge-Schütte, Friedrich Sostmann und Heinrich Kerkmann. Seit 25 Jahren aktiv dabei ist Ino Wilkening und für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Hermann Haupt mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold geehrt. Fleißigster Aktiver 2014 war Dirk Geidner, der jeden Donnerstag am Dienst teilgenommen hat. "Auf solche Leute kann man bauen", stellte Sostmann fest. Foto: us

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