1. Mehr Tote auf Lippes Straßen

    Polizei stellt die Unfallzahlen für das Jahr 2014 vor

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    Kreis Lippe (cp). 15 Menschen sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen im Kreisgebiet ums Leben gekommen – doppelt so viele wie in 2013. Auch insgesamt gesehen hat es öfter gekracht: Die Polizei registrierte mit 8.419 Unfällen (+ 4,5 Prozent) den höchsten Wert seit 1995.

    Alles andere als zufrieden wirkten die Mienen von Landrat Friedel Heuwinkel, Polizeidirektor Ralf Schmidt und Kriminaloberrat Bernd Flake (kommissarischer Leiter der Direktion Verkehr) bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für 2014. Die Zahlen haben sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert – ein Trend, der landesweit zu beobachten ist. Auffällig sind besonders die Zahl der Toten (+ 114 Prozent) und Schwerverletzten (+ 21 Prozent). "Manchmal entscheidet eine Daumenbreite über Leben oder Tod und den Grad der Verletzung. Das von Seiten der Polizei zu beeinflussen, ist nahezu unmöglich", erläuterte Bernd Flake.

    In Lippe ist das Risiko, bei einem Verkehrunfall verletzt oder getötet zu werden, im Vergleich zu anderen Bereichen NRWs aber vergleichsweise gering. Nichtsdestotrotz werde die lippische Polizei ihr Bemühungen für mehr Sicherheit auf den Straßen im Kreis fortsetzen. "15 Tote sind 15 zu viel. Unser Ziel ist es, die Zahl der Verkehrunfälle drastisch zu verringern. Seit 2011 gibt es dehalb massive Kontrollen und Sanktionen. Diesen Weg werden wir weiter beschreiten", sagte Schmidt.

    Im Fokus stehen dabei weiterhin die jungen Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren. Jeder 5. Unfallbeteiligte ist ein junger Erwachsener. Insgesamt verunglücken 241 Personen dieser Altersgruppe, 4 davon tödlich. Sie sollen weiterhin durch Präventivmaßnahmen wie den "Crashkursen" zu einer vernünftigen Fahrweise animiert werden. Mit Verkehrserziehung in Kindergärten und Schulen sollen bereits die jüngsten Verkehrsteilnehmer für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert werden. Bei den Senioren (65 Jahre und älter) ist derzeit noch keine auffällige Entwicklung zu beobachten: Obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung steigt, blieb die Zahl der Verunglückten nahezu konstant.

    Weil überhöhte Geschwindigkeit weiterhin zu den Hauptunfallursachen zählt, führt die Polizei ihre intensiven, flächendeckenden Geschwindigkeitskontrollen fort. "Radarkontrollen um 2 Uhr nachts sind keine Abzocke. Viele kommen um diese Zeit aus der Disco, und gerade da gibt es Unfälle mit drastischen Auswirkungen", betonte der Landrat und Schmidt bestätigte: "Es macht einen großen Unterscheid, ob ich mit 30, 50 oder 100 km/h verunglücke."

    Die Zahl der Unfällen, bei denen Alkohol und Drogen im Spiel waren, ging zwar zurück; die Polizei zog bei Kontrollen aber immerhin noch 834 Fahrer und Alkohol- oder Drogeneinfluss aus dem Verkehr. "Drogendelikte im Verkehrsbereich nehmen zu", heißt es dazu im Bericht der Polizei. Weitere häufige Unfallursachen sind ungenügender Sicherheitsabstand, Missachtung der Vorfahrtregelung, Fehler beim Überholen sowie falsches Verhalten von und gegenüber Radfahrern und Fußgängern. Seit 2013 betreibt die lippische Polizei daher auch Kampagnen zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen mit Radfahrer- und Fußgängerbeteiligung.

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