HAGENBURG (gi). Der Jahresbericht der Schützengesellschaft von 1848 Hagenburg-Altenhagen ist immer sehr umfangreich. 14 Seiten waren es, die Schützenoberst Carsten Vehling auf der Hauptversammlung im Ratskeller zu verlesen hatte. Er schwitzte dabei wie immer recht ordentlich. "Unser Ziel ist es, das hohe Niveau an Überschüssen, Spenden und Einnahmen im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb weiterhin zu halten, damit wir maßvoll unser Darlehen tilgen können", sagte Vehling zum Schluss seines Berichtes. Es sei bereits in sieben Jahren auf 39 Prozent des ursprünglichen Bestandes geschrumpft. Positiv nahm Vehling die Entwicklung der Zahl der Mitglieder besonders bei den Schützenschwestern zur Kenntnis. Auch die Leistungen bei den Sportschützen und Bogenschützen und des Spielmannszuges können sich sehen lassen.
Doch zeigte sich der Schützenoberst auch sehr enttäuscht über die Haltung eines Ratsherrn über den zukünftigen Bogensportplatz. Der soll etwa 200 Meter westlich neben dem derzeit genutzten Platz entstehen. Vehling berichtete über die aktuelle Situation. Nach der Überreichung des Flächenwidmungsplanes durch Samtgemeindebürgermeister Jörn Wedemeier während des letzten Schützenfestes sei der Bauantrag gestellt worden. "Vier schriftliche Einwände lagen dem Sachbearbeiter des Bauamtes vom Landkreis Schaumburg vor", sagte Vehling. Ein Einwand stamme von einem Anwohner, der gar kein Nachbar sei. Der Landkreis bat Vehling, mit den drei verbliebenen Anwohnern ins Gespräch zu gehen, um die Bedenken gegen das Vorhaben auszuräumen. Die Gespräche führte Vehling gemeinsam mit Ehrenoberst Harald Hoff, sie dauerten eine Stunde und seien konstruktiv gewesen. Ein Nachbar, der das anliegende Grundstück lediglich hoheitsrechtlich für seinen Vater verwalte, lehnte nach Vehlings Aussage konsequent die Gesprächsanfrage der Schützengesellschaft ab. "Ich war total enttäuscht, dass mir bei dieser Anfrage eine eiseskalte Ablehnung entgegenschlug", berichtete der Schützenoberst. Und weiter sagte er: "Man muss dabei bedenken, dass es sich bei demjenigen um einen Ratsherrn handelt". Vehling erwartet noch in diesem Monat die Baugenehmigung, hat aber parallel bei der Gemeinde Hagenburg einen Antrag auf Pachtzeitverlängerung des bisherigen Platzes sicherheitshalber gestellt. Denn sollte ein Nachbar Widerspruch gegen die Baugenehmigung einlegen, würde sich das Verfahren vermutlich über Monate hinziehen.
Bei der Wahl eines Kassierers zum Schützenfest am Sonnabend und Montag gab es eine geheime "Kampfabstimmung", es wurden drei Kandidatenvorschläge gemacht. Auf Ina Nolte entfielen 60 Stimmen, auf Brian Zieseniss 39 Stimmen und auf Ralf Hüper 24 Stimmen.
Geehrt für 25-jährige Mitgliedschaft in der Schützengesellschaft wurde Thorsten Stünkel. Foto: gi