Detmold-Heiligenkirchen (cp). In diesem Jahr wird der Detmolder Ortsteil Heiligenkirchen 1.000 Jahre alt. Wie sich das Dorf vom Jahr 1015 bis 2015 entwickelt hat, ist ab sofort in einer Festschrift nachzulesen, die der Festausschuss bei einer Bürgerversammlung zum Dorfjubiläum vorgestellt hat. Außerdem gab er weitere Details zum Programm bekannt. Für den großen Festumzug werden noch Mitstreiter gesucht.
50 Seiten waren für die Festschrift ursprünglich geplant, doch nun sind es sage und schreibe 116 geworden, auf denen die Entwicklungs Heiligenkirchens von der ersten urkundlichen Erwähnung bis heute beschrieben ist. Nachzulesen ist unter anderem die Geschichte der Heiligenkirchener Vereine und der Kammermühle, die Entwicklung der Landwirtschaft sowie Anekdoten aus dem Alltag der Heiligenkirchener. Erstmals gibt es ein Kapitel zur NS-Zeit. "Für alle, die nicht gerne lesen, hat die Festschrift zudem über 200 farbige Bilder", scherzte Werner Zahn. Die Festschrift ist zum Preis von 1.000 Cent in der Sparkasse Heiligenkirchen, im Blumenhaus Schlepper und in der Drogerie Kaesler erhältlich; auch die örtlichen Vereine verfügen über ein Kontingent. Über die Homepage www.1000JahreHeiligenkirchen.de" kann die Festschrift postalisch angefordert werden. Bei der Bürgerversammlung ging das Heft bereits weg wie warme Semmeln. Auch Exil-Heiligenkirchener nehmen regen Anteil am Geschehen in ihrer ehemaligen Heimat: So schickte Werner Zahn bereits einige Exemplare auf die Reise nach Süddeutschland und sogar nach Thailand.
Ein offizieller Festakt am Freitagabend, 21. August, läutet das Jubiläumswochenende ein. Fast zwei Stunden dauerte die Vorstellung aller Programmpunkte, die Arbeitskreise in den vergangenen Monaten erarbeitet haben. Für Samstag etwa wurde ein Altennachmittag und ein Kinderprogramm organisiert. "Die Kinder können basteln und sich verkleiden", erläuterte Vera Sarembe-Ridder. Außerdem gibt es ein Puppentheater und einen Kletterturm, für die Älteren ist eine Jugenddisco angedacht. Auf der Bühne im Park spielen unter anderem die "Silverettes". Am Abend wird im Festzelt getanzt, glanzvoller Höhepunkt ist ein Feuerwerk. Der Sonntag beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem musikalischen Frühschoppen. An beiden Tagen öffnet der Mittelaltermarkt im Park. "Dafür konnten wir die Gruppen ‚Heidenspektakel‘, ‚Dei Raben‘ und ‚Legio Augusta‘ gewinnen", freute sich Norbert Werger. Sie stellen nicht nur das Leben im Mittelalter anschaulich dar, sondern werden sogar in ihren Zelten im Park übernachten. Auch Schmied, Korbflechter und Taverne sind vor Ort; eine Münzpräge fertigt Gedenkmedaillen mit einem Heiligenkirchener Motiv. Rund um die Kirche dreht sich ebenfalls alles ums Mittelalter. Anhand der Themen Medizin, Wallfahrt, Klöster, Kultur und Alltag wird beleuchtet, wie die Menschen vor 1.000 Jahren lebten. Pastor Detlef Harth kündigte unter anderem eine Heilkräutertheke, eine Pilgerwanderung, Vorträge, Klosterschreibstube und Mysterienspiel an. Außerdem wird mittelalterlich gekocht, gefilzt und gestickt.
Einer der Höhepunkte des Festwochenendes ist der große Festumzug am Sonntag, der sich ab 14 Uhr vom Unteren Weg durch Kirchweg, Denkmalstraße, Hohlen Weg, Hahnbergstraße, Große Wiese und Richard-Thiemann-Straße bis zum Krugplatz schlängeln soll. Angemeldet haben sich bereits Teilnehmer aus Berlebeck, Pivitsheide, Schlangen oder Leopoldshöhe. "Ein festes Motto gibt es nicht. Jeder, der mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen," betonte Norbert Werger, der aus eigener Erfahrung weiß: "So ein Umzug macht einen Riesenspaß!"
Alle Interessierten – Vereine, Privatleute oder Firmen – die als Gruppe in einem besonderen Outfit, als Musik- oder Fußgruppe, mit Festwagen oder Handkarren teilnehmen möchten, können sich unter der Rufnummer (05231) 48084, mobil unter 0163-6348084 oder per E-Mail an "norbert.werger@gmx.de" mit Norbert Werger in Verbindung setzen. Gefordert sind aber auch die Anwohner: Sie sind aufgerufen, den Umzugsweg mit Fähnchen, Girlanden und Wimpeln bunt zu schmücken. "So soll dem runden Geburtstag ein würdiger Rahmen gegeben werden, der noch lange in Erinnerung bleibt", schreibt der Festausschuss.