1. Kreis aus Flüchtigem und Ewigem

    Ausstellung: Malerei, Holzbildhauerei und Videoarbeiten

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Lemgo-Brake (nr). Drei Künstler, deren Ausdrucksformen scheinbar gegensätzlicher nicht sein können, treffen in der neuen Ausstellung in der Städtischen Galerie Eichenmüllerhaus aufeinander und ihre Werke formen dabei in ihrer scheinbaren Gegensätzlichkeit etwas ins sich Geschlossenes. Dabei bilden Prozesshaftigkeit, Zufälligkeiten, Flüchtiges und in sich Ewiges einen reizvollen Dialog, der seine Fäden von Raum zu Raum spinnt.

    Figurlose Malereien der Künstlerin Sabine Odensaß, deren hochverdünnte Farbaufträge wie zufällig gewordene Strukturen über großformatige Leinwände laufen, bilden einen scheinbaren Kontrapunkt zu den raumfüllenden Arbeiten von Benjamin Planitzer, den die Zufälligkeiten der gewachsenen Natur zu außergewöhnlichen Formen verleitet. Hauchdünn geschnittene Baumscheiben, deren feine Wachstumslinien immer noch vom Leben zeugen, begegnen Farbenspielen, die verleiten, näher an die Bilder heranzutreten und sie zu erkunden. Auch die Arbeiten von Esther Naused, die im Obergeschoss zu sehen sind, sind Ausdruck und prozesshafte Form von Zufall und Flüchtigem. Ihre Videoarbeiten bestehen aus kurzen Sequenzen flüchtiger Augenblicke und ihre kleinformatigen, feinsinnigen Tuschearbeiten scheinen ihre räumlichen Strukturen durch das Spiel von schattenhaftem Dunkel und Elementen des Lichtes immer wieder neu zu formen.

    Ist es da Zufall, dass auch der Betrachter immer nur einen Augenblick in den Werken erhaschen kann? Einen meditativen Augenblick auf etwas im Prozess befindlichen erlebt, um dann den Prozess des Betrachtens dem Zufall zu überlassen und sich auf das nächste Werk einzulassen? Immer wieder geht die Fantasie der Betrachter auf Reisen, vergleicht und sucht Äquivalente zur Realität. Zuordnen lassen sich die Arbeiten nicht, entziehen sich plausiblen Erklärungen und werden am Ende zum reinen Gefühl für den Augenblick des Betrachtens.

    Die Entscheidung die Arbeiten der drei Künstler als eine Gemeinschaftsausstellung zu inszenieren erweist sich reizvoller Dialog zwischen verschiedenen Sprachen der Kunst.

    Die Gemeinschaftsausstellung in der Städtischen Galerie Eichenmüllerhaus, Braker Mitte 39, ist vom 2. Februar bis zum 8. März zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung Donnerstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Infos und Anmeldung von Gruppenführungen unter der Rufnummer 05261/89396.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an