"Weil ich mich über die Trostlosigkeit mancher Aufnahmen geärgert habe, wollte ich mir die Technik aneignen, sie lebendiger zu machen", berichtete Diersmann von seinem Weg zum HDR-Bild. Die Abkürzung steht für "High Dynamic Range" und beschreibt ein Bild mit einem hohen Dynamikumfang, das nach digitaler Bearbeitung große Helligkeitsunterschiede wiedergibt. Als Grundlage eines solchen Hochkontrastbildes dienen drei Einzelaufnahmen, die unterschiedlich belichtet sind und nachträglich am Computer mit einer Software übereinanderlegt werden. "Zu dunkle Bereiche werden aufgehellt, überbelichtete Stellen abgedunkelt und bestimmte Farben betont", erklärte Diersmann, der in ein HDR-Bild bis zu anderthalb Stunden Arbeit investiert. Das Ergebnis: farbintensivere, leuchtende, geradezu malerische Aufnahmen, die dem Betrachter einen ganz neuen Lichtblick auf die Motive eröffnen. "Die Bilder könnten auch gemalt sein, das ist sozusagen malen mit der Kamera", beschrieb Einrichtungsleiter Peter Langenau seinen Eindruck bei der Begrüßung. "Ich kann Ihnen versichern, da ist kein Pinselstrich dran gekommen", schmunzelte der Hildesheimer. Vor acht Jahren hat er seine fotografische Leidenschaft entdeckt. Dabei fotografiere er, was ihm ins Auge falle, so der 53-Jährige, der als selbstständiger Unternehmensberater in ganz Deutschland unterwegs ist – gemeinsam mit seiner Kamera.
"Ich halte dann schon mal am Straßenrand an und krabbele durchs Feld", erzählte Diersmann lachend. Im Curanum zeigt er überwiegend Motive von der Ostsee und Bad Nenndorf wie das Hotel "Esplanade" oder den Brunnentempel.
Wobei nicht alle der rund 40 ausgestellten Bilder nach der HDR-Technik bearbeitet sind. "Manchmal hat die Natur von sich aus schon alles gegeben", verriet Diersmann, "dann muss man als Fotograf nur im richtigen Moment auf den Auslöser drücken." Noch bis August entführen seine Bilder in eine andere Welt – in die des Malens mit dem Fotoapparat. Foto: jl