1. Von unsicher bis souverän – junge Menschen im Internet

    Vorstellung einer Studie über die Nutzung digitaler Medien

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    Lemgo (nr). "Online" sein ist heute ein Normalzustand für einen Großteil junger Menschen. Dass die Nutzung digitaler Medien innerhalb einer Altersgruppe sehr differenziert gesehen werden muss, erklärte in der letzten Januarwoche Sozialwissenschaftler Daniel Hörsch von der Sinus-Akademie Heidelberg rund 300 Schülern verschiedener Lemgoer Schulen, interessierten Eltern, sowie pädagogischen Fachkräften. Der Vortrag "Kinder und Jugendliche in sieben digitalen Lebenswelten" wollte nicht mit erhobenem Zeigefinger belehren, sondern darüber informieren, auf welche Art und Weise 9- bis 24-Jährige digitale Medien nutzen.

    "Bildungsgrad und verschiedene Altersstufen lassen sehr deutlich sieben digitale Lebenswelten erkennen, in denen sich Kinder und Jugendliche bewegen", erklärte Referent Daniel Hörsch. Ob und wie junge Menschen sich in der digitalen Welt bewegen, sollte die "U25-Studie" der Sinus-Akademie im Auftrag des "Divsi" (Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet) untersuchen. Die Ergebnisse der Studie, die mit Umfragen und Interviews an die Zielgruppe herangetreten war, wies sehr unterschiedliche Lebenswelten auf, die Hörsch vorstellte.

    Abhängig von Bildungsgrad und Altersstufe, werden digitale Medien unterschiedlich stark und weitreichend genutzt. Sichere Verhältnisse und gehobene Schulbildung verringern zwar nicht die Intensität der Internetnutzung, erhöhen dafür aber die Qualität. Oftmals werden von Jugendlichen aus diesen Lebenswelten Informationen aus dem Netz abgerufen und verglichen. Auch verantwortungs- und sicherheitsbewusste Nutzer bewegten sich kontrolliert im Netz, weil sie um Gefahren wüssten.

    Geringere Schulbildung zeige sehr unbekümmerte Jugendliche, denen es vornehmlich darum geht "Spaß zu haben" und die die Gefahren nicht sehen. In der Gruppe mit diesem Bildungsgrad gebe es aber auch sogenannte "unsichtbare" Nutzer digitaler Welten mit eher geringem Selbstvertrauen, die traditionelle Werte schätzen und denen die Schnelllebigkeit eines Internets nicht geheuer ist.

    Eine besondere Gruppe bilden laut Aussage des Referenten die "Souveränen", eine junge, digitale Avantgarde, die Trends setzt und sich vom Mainstream abheben will. Sie gehört zu den aktiven Gestaltern der digitalen Welt.

    Das Handy ist dabei Taktgeber in allen Lebenslagen geworden. Beinahe ständig "online" zu sein birgt Gefahren, die für junge Menschen häufig schwer abzuschätzen sind. Mobbing stellt das zentrale Risiko im Internet dar. "44 Prozent der 14- bis 17-Jährigen sind im Netz schon einmal beleidigt worden", so Referent Hörsch.

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