NORDSEHL/NIEDERNWÖHREN (bb). Mit einem Bürgerbegehren versuchen Carla Eickmann, Dagmar Kretschmer und Hans Herbst eine Sanierung der "Badewonne Nordsehl" zu erwirken, welche die Zukunft des beliebten Bades und Treffpunktes sichert und dessen Attraktivität erhöht. Die "Badewonne" sei heute "viel mehr als nur ein Hallenbad", hielten Eickmann und Kretschmer sowie der Vorsitzende des Fördervereins Rolf Wöbbeking im Pressegespräch fest.
Vor rund zehn Jahren habe es sich tatsächlich um ein normales kleines Hallenbad gehandelt, mittlerweile habe sich die "Badewonne" zu einer "Perle für Gesellschaft und Gesundheit" in der Samtgemeinde entwickelt, formulierte Carla Eickmann. Hier habe der Förderverein einen sehr erfolgreichen Weg eingeschlagen. Entsprechend gelte es, sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Projektes einzusetzen. Diesem Ziel soll auch die Einleitung eines Verfahrens zu einem Bürgerbegehren und Bürgerentscheid dienen (SW berichtete). Nachdem die Samtgemeinde das Bürgerbegehren zunächst als formal unzureichend abgelehnt hat, wollen sich die Initiatoren nun an die Überarbeitung des Textes machen (nebenstehend).
Mit dem "Salzwasser light" und der Wassertemperatur von 30 Grad biete die "Badewonne" einen schonenden Badespaß gerade für sensible und chlorempfindliche Gäste, hielt Rolf Wöbbeking fest. Hinzu komme eine besondere Atmosphäre, ergänzten Eickmann und Kretschmer. Das Becken sei übersichtlich und so gerade für Mütter mit kleinen Kindern attraktiv. Familien wie auch Senioren würden sich hier gleichermaßen wohlfühlen. Sehr viele Stammgäste hätten längst eine feste Verbundenheit zum Bad entwickelt, würden die ungezwungene, persönliche Atmosphäre genießen. "Das könnte nach einer Schließung ein anderes Bad in der Umgebung gar nicht auffangen", so Carla Eickmann. Zusätzliche Fahrzeiten und für manchen die Scheu, ein größeres, unvertrautes Bad zu besuchen, würden dazu führen, dass viele regelmäßige Besucher sich im Fall einer Schließung gar nicht mehr auf den Weg ins Schwimmbad machen würden. Hier knüpfte Rolf Wöbbeking an und verwies auf den ganzheitlichen an Kneipp angelehnten Gesundheitsansatz, den das "Badewonne-Konzept" verfolge. Neben der Möglichkeit für Alt und Jung, sich regelmäßig im Wasser zu bewegen, biete das Bad die Gelegenheit, Gemeinschaft und Geselligkeit zu finden und fördere neben dem körperlichen Wohlbefinden so auch das von Geist und Seele. Einrichtungen wie der Badewonne-Klönschnack seien wichtiger Teil des Gesamt-Konzeptes "Badewonne". Hinzu komme eine bedeutende Rolle für die Schulkinder in der Samtgemeinde zur Erlangung der Schwimmfähigkeit, hielten Kretschmer und Eickmann fest.
Entsprechend seien Investitionen gut angelegt, die erforderlich seien, um das 45 Jahre alte Bad zu modernisieren, so Kretschmer und Eickmann. Die Technik könne jederzeit ausfallen und so zu einer langdauernden Unterbrechung des Badebetriebs führen. Deshalb sei eine Erneuerung dringlich. Die damit verbundene höhere Energie-Effizienz führe zu merklichen Einsparungen. Dusche, Umkleiden und Eingangsbereich seien ebenfalls auf aktuellen Standard zu bringen.
Die bereits sehr hohe Auslastung von rund 50 000 Gästen pro Jahr verdeutliche das Potential der "Badewonne". Mit der Modernisierung des Bades werde die Attraktivität gesteigert, so dass auch eine Erhöhung der Einnahmen erreicht werden könne bei gleichzeitiger Energie-Einsparung. Investiere die Samtgemeinde in eine gründliche, in die Zukunft gerichtete Sanierung führe dies zu einer Begrenzung des Defizits, das beim Betrieb anfalle, so die Argumentation.
Dagmar Kretschmer hob das große Engagement innerhalb des Fördervereins und darüber hinaus für die "Badewonne" hervor. "Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können", hielt sie fest. Den Ehrenamtlichen gelte es, mit einer Entscheidung eine Zukunftsperspektive zu bieten. In der Vorbereitung und Einleitung des Bürgerbegehrens sei dazu sehr deutlich geworden, dass in der Bürgerschaft eine breite Unterstützungsbereitschaft für das Bad bestehe.Foto: bb