1. Tablet-Rechner statt Kugelschreiber

    Kreise und Städte setzen auf digitale Datenerfassung im Rettungsdienst

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    Kreis Lippe. Menschenleben retten und Helfen in der Not, das ist ihre Mission. Neben dem praktischen, medizinischen Dienst am Menschen müssen Rettungssanitäter und Notärzte allerdings bei ihren Einsätzen auch viel Bürokratie erledigen. So müssen am Einsatzort alle erforderlichen Daten erfasst werden. Dabei greifen die Retter bisher zu Stift und Papier: Das soll sich in naher Zukunft ändern. Haben die Notärzte und Rettungskräfte die Personalien und Vitaldaten der Patienten bisher mit dem Kugelschreiber auf vorgefertigte Einsatzprotokolle übertragen, wird dies zukünftig mit Hilfe eines Tablet-PCs erfolgen.

    So sollen die Daten besser lesbar sein und die medizinischen Messgeräte untereinander kommunizieren, sodass die Vitaldaten des Patienten automatisch ins Protokoll übernommen werden. Die Protokolldaten, die datenschutzsicher auf einem zentralen Server abgespeichert werden, können noch während der Fahrt dem Klinikum übermittelt werden. Somit können bereits erste konkrete Vorbereitungen für die Aufnahme des Patienten getroffen werden. Dies spart Zeit und garantiert eine optimale Anschlussversorgung. Außerdem kann die Buchhaltung auf die digitalen Daten zugreifen und die Abrechnung mit den Krankenkassen vornehmen.

    Für den Erwerb der erforderlichen Soft- und Hardware haben sich die Kreise Lippe, Gütersloh und Paderborn sowie die Städte Detmold, Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück zu einer Beschaffungsgemeinschaft zusammengeschlossen. Unter Federführung des Kreises Gütersloh erfolgte die Ausschreibung von insgesamt 74 Tablet-PCs nebst Software und Zubehör. Den Zuschlag erhielt aufgrund des überzeugendsten Angebotes die Firma medDV, ein renommierter IT-Partner im Rettungsdienst. Die Geräte werden innerhalb der nächsten drei Jahre schrittweise in den einzelnen Einsatzfahrzeugen installiert. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von über 625.000 Euro. Auf den Kreis Lippe und die Stadt Detmold entfällt dabei ein Anteil von zusammen 250.000 Euro. "Die Anbieter können durch die größeren Abnahmemengen wesentlich lukrativere Angebote als bei Einzelbeschaffungen abgeben. Diese Vorgehensweise hat sich bereits bei der Beschaffungen von EKG-Geräten und bei der digitalen Funkausstattung bewährt", erklärt Lippes Landrat Friedel Heuwinkel. "Ein weiterer Vorteil ist, dass die Rettungskräfte bei Kreisgrenzen überschreitenden Einsätzen nun durch gleiche Geräte noch effektiver zusammenarbeiten können", fügt Meinolf Haase, Leiter des Bevölkerungsschutzes des Kreises Lippe, an. Und das, so sind sich die Träger des Rettungsdienstes der teilnehmenden Städte und Kreise einig, immer zum Wohle des Patienten.

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