Detmold (ck). Zum Auftakt der Lppischen Landessynode haben die Mitglieder bei der konstituierenden Sitzung am Montag Michael Stadermann mit großer Mehrheit erneut zum Präses gewählt. Dieses Amt hatte er bereits in den letzten acht Jahren inne. Er dankte allen Anwesenden für das wiedergeholte Vertrauen in seine Person. "Ich möchte mit uns allen gemeinsam unsere Kirche gestalten", so der neue Präses. Von 54 abgegebenen Stimmen, erhielt er 49 Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
Der 58-jährige ist Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Bega (Dörentrup) und gehört der Lippischen Landessynode seit 1996 an. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Des Weiteren wurde der 52-jährige Rechtsanwalt Dirk Henrich-Held aus Lage als erster Beisitzer in den dreiköpfigen Synodalvorstand gewählt. Zweite Beisitzerin ist die 52-jährige Susanne Schüring-Pook aus Lage. Gemäß dem Artikel 93 der Verfassung wählt die Landessynode nach der Verpflichtung unter dem Vorsitz des ältesten geistlichen Mitgliedes aus ihrer Mitte ihre Vorsitzende oder Vorsitzenden und sodann unter deren Leitung die übrigen Mitglieder ihres Vorstandes sowie die Stellvertreterinnen oder Stellvertreter. Am Montag übernahm Pfarrerin Christiane Nolting als zweitältestes Mitglied bis zur Wahl des Präses diese Verpflichtung.
Die Synode ist das höchste Leitungsgremium der Lippischen Landeskirche und konstituiert sich alle vier Jahre neu. Die 56 Synodalen werden zum Großteil von den fünf Klassen (Kirchenkreisen) bestimmt. Weitere Mitglieder werden durch den Landeskirchenrat, der die Lippische Landeskirche zwischen den Tagungen der Synode leitet, berufen. Im Landeskirchenrat sind die Leitung des Landeskirchenamtes (Landessuperintendent, Juristischer und Theologischer Kirchenrat), der Synodalvorstand sowie ein weiteres Mitglied der Synode vertreten. In diesem Amt hat die Synode die 48-jährige Bankkauffrau Kerstin Koch aus Bad Salzuflen bestätigt.
Mit der neuen Landessynode und den Wahlen in die synodalen Ausschüsse und Kammern ist nun auch die Klassenreform der Lippischen Landeskirche abgeschlossen. Diese Reform war von der Synode beschlossen worden, da die sieben Klassen (Kirchenkreise) der Lippischen Landeskirche (bisher die reformierten Klassen Bad Salzuflen, Bösingfeld, Brake, Detmold, Blomberg, Lage und die Lutherische Klasse) durch Gemeindegliederrückgang und Pfarrstellenkürzungen geschrumpft waren.
Seit dem 1. Januar sind die 58 reformierten Gemeinden in den Klassen (Kirchenkreisen) Nord, Süd, West und Ost organisiert, die zehn lutherischen wie bisher in einer eigenen Lutherischen Klasse. Die evangelische Kirchengemeinde Lockhausen-Ahmsen gehört sowohl der reformierten Klasse West als auch der Lutherischen Klasse an.
Durch den neuen Zuschnitt sollen unter anderem Vertretungsregelungen im Pfarrdienst erleichtert und mehr Zusammenarbeit unter Gemeinden ermöglicht werden.
Rund 170.000 Gemeindeglieder fasst Lippischen Landeskirche aus 69 reformierten und lutherische Gemeinden (58 reformierte, 10 lutherische und eine evangelische –Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse) zusammen.