Kreis Lippe/Detmold (nok). Freizeitsportler, Wanderer, Spaziergänger und Biker in Detmold und Umgebung können sich locker entspannen. Im Bereich des Hasselbachteiches in Pivitsheide gibt es keinen Heckenschützen, der es auf Hobbysportler abgesehen hat. Der Schuss auf einen Jogger im Waldstück nahe nahe der Stoddartstraße (LA berichtete am 24. Januar) ist niemals abgegeben worden.
Der 46-jährige Hobbysportler aus Lage hat die Geschichte frei erfunden, um einen unerlaubten Waffenbesitz zu vertuschen. Beim Verpacken einer erlaubnispflichtigen Luftdruckwaffe hat sich der Lipper auf dem eigenen Grundstück durch einen unbeabsichtigt ausgelösten Schuss selbst verletzt. Das Geschoss durchschlug dabei seinen Oberschenkel. Aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen (illegaler Waffenbesitz) gab er gegenüber der Polizei an, beim Joggen angeschossen worden zu sein.
Daraufhin hatte eine Bielefelder Mordkommission die Ermittlungen aufgenommen. Dabei verdichteten sich Hinweise dahingehend, dass sich die Tat, so wie sie vom Opfer geschildert wurde, nicht abgespielt haben konnte. Nachdem der 46-jährige am Donnerstag mit den Ermittlungsergebnissen konfrontiert wurde, legte er ein Geständnis ab. Die Waffe wurde sichergestellt. Luftdruckwaffen mit einer Bewegungsenergie unter 7,5 Joule sind frei erhältlich und verlangen keine Waffenbesitzkarte. Bei der "benutzen" Objekt handelte es sich um eine Waffe mit einer Bewegungsenergie von 34 Joule. Der Lipper hat am eigenen Körper gespürt, welche Schäden ein solches Gerät bei unsachgemäßem Gebrauch anrichten kann. Nicht zuletzt deshalb ist für eine solche Waffe eine Waffenbesitzkarte erforderlich. Der Läufer aus Lage war nicht im Besitz eines solchen Dokuments.
Vermutlich wird sich der Lipper nun wegen unerlaubtem Waffenbesitz und dem Vortäuschen einer Straftat gerichtlich verantworten müssen.