HÜLSEDE (al). Zwei Straßen in Hülsede, eine in Meinsen und die Ortsmitte in Schmarrie sollen erste Projekte im Rahmen der Dorferneuerung sein. Aus der im Vorjahr erstellten Prioritätenliste wählte der Gemeinderat diese Positionen aus. Zugleich soll am Hülseder Dorfgemeinschaftshaus eine Stolperfalle zugunsten eines barrierefreien Zugangs wegfallen.
"Aber noch beschließen wir diese Maßnahmen nicht", machte Bürgermeisterin Marion Passuth deutlich: "Wir bringen das nur auf den Weg ins Genehmigungsverfahren." Will heißen: Die drei Vorhaben werden konkret überplant, damit sie sich auf ihre Zuschussfähigkeit überprüfen lassen. Etwa 40 Prozent könnten dann aus Landesmitteln kommen. Die Schmarrier Dorfmitte einschließlich eines Buswendeplatzes ist mit Gesamtkosten von allein 162.000 Euro ausgewiesen. In ähnlicher Dimension könnte sich der Ausbau von Schulstraße und Dunkle Straße in Hülsede belaufen. Meinsens oberste Priorität lag eigentlich bei der Verkehrsberuhigung der durch den Ort führenden Straße. Hier aber will der Rat zunächst die Neugestaltung des Wiesengrund betreiben, die bisher noch weitgehend unbefestigt ist. Passuth schränkte ein, bei allen Projekten "auf unsere Finanzen achten" zu müssen. In der Tat ist im kürzlich verabschiedeten Haushalt für 2015 bislang keine Summe ausgewiesen. Investitionen müssten aufgrund der Haushaltslage wohl über Kredite finanziert werden.
Ratsherr Friedrich-Wilhelm Imhoff wollte wissen, in welchem Umfang die Anlieger beteiligt würden. Hierzu bestätigte die Verwaltung, dass die Berechnung im Rahmen der Straßenausbaubeitragssatzung erst nach Abzug des Landeszuschusses erfolge. Gemeindedirektor Günther Wehrhahn: "Der Bürger spart dadurch auch." Imhoff riet Privathaushalten aus eigener Erfahrung ebenfalls zu Investitionen: "Das geht reibungslos", berichtete er über die Beteiligung am Dorferneuerungsprogramm.
Wie aus einem Schreiben des begleitenden Ingenieurbüros Kirchner hervorgeht, seien bislang zwölf Grundstückseigentümer beraten worden, von denen acht einen Förderantrag über insgesamt rund 103.000 Euro stellten. Drei davon wurden bereits anerkannt und mit knapp 39.000 Euro dotiert.
Die Fachleute erwarten übrigens verbesserte Förderungsmöglichkeiten in 2015. Interessant für die Gemeinde sei dabei die mögliche Berücksichtigung des Mehrwertsteueranteils. Dies war bei öffentlichen Maßnahmen bislang nicht der Fall.
Der frühere Ratsherr und Anlieger der Dunklen Straße, Eckhard Arndt, wollte vom Rat wissen, warum nicht die Hülseder "Steinecke" mit ihrer noch maroderen Fahrbahn als erstes Projekt angegangen würde. Das habe "doch ein Geschmäckle", erwiderte Passuth, wenn zuerst die Straße gemacht würde, an der die Bürgermeisterin wohne. Foto: al