Kreis Lippe. Die Arbeitslosenquote in Lippe ist gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent angestiegen, liegt damit aber im Vergleich zum Vorjahresmonat genau gleich. • Arbeitslosigkeit steigt saisontypisch im Vergleich zum Vormonat Dezember auf 14.001 Frauen und Männer. Insgesamt 2.782 Neuzugänge in die Arbeitslosigkeit und 1.926 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit machen deutlich, dass durchaus Bewegung im Arbeitsmarkt ist. Einen Zwischenspurt gab es im Ausbildungsbereich: rund 600 offene Ausbildungsstellen in Lippe, offene Lehrstellen werden intensiv vom Arbeitgeber-Service eingeworben.
Der Arbeitsmarkt in Lippe veränderte sich im Vergleich zum Vormonat mit gestiegenen Arbeitslosenzahlen, und damit absehbar saisontypisch. Verantwortlich für den Januarverlauf sind vor allem die Kündigungstermine zum Jahresende, das beendete Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel, sowie die Abschlussprüfungen der zwei- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen. Auch witterungsbedingte Effekte machen sich negativ auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, wenngleich aufgrund der noch milden Wintertemperaturen in vielen Außenberufen noch gearbeitet werden konnte. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf 14.001 Frauen und Männer. Insgesamt erhöhte sich die Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent im Vormonat Dezember auf aktuell 7,8 Prozent. "Auch in 2015 ist der Januar gekennzeichnet durch eine geringe Aufnahmefähigkeit am Markt", erklärt Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. "Erst mit der Frühjahrsbelebung im März, April werden auch die Arbeitslosenzahlen wieder fallen."
Im Rechtskreis SGB III (Versicherungsbereich) lag der Bestand an Arbeitslosen im Januar bei 4.546 Männern und Frauen. Das sind 668 Personen mehr als im Vormonat und 73 Frauen und Männer weniger als im Vorjahr. Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gab es im Januar 9.455 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 200 Personen gegenüber Dezember. Im Vergleich zum Januar 2014 waren es 453 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB III-Arbeitslosigkeit lag im Januar 2015 bei 2,5 Prozent. Die anteilige SGB II-Arbeitslosigkeit liegt aktuell bei 5,3 Prozent. In den einzelnen Dienststellen des Agenturbezirkes Detmold stellen sich die Arbeitslosenquoten aufsteigend sortiert folgendermaßen dar: Geschäftsstelle Lemgo (6,2 Prozent), Geschäftsstelle Blomberg (7,2 Prozent), Geschäftsstelle Bad Salzuflen (7,8 Prozent), Hauptagentur Detmold (8,8 Prozent). Vergleichsweise günstig entwickelte sich somit die Arbeitslosigkeit in Lemgo, wo der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um sieben Prozent sank. Dem gegenüber steht Detmold mit einer Zunahme von drei Prozent. Im Januar waren bei der Agentur für Arbeit Detmold 1.184 Arbeitsstellen gemeldet. Im Vergleich zum Dezember ist dies ein Rückgang von 89 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es gleichwohl 248 Stellen mehr. "Einen gewissen, kontinuierlichen Anstieg an freien Stellen haben wir in den kommenden Monaten bereits feststellen können", betont Agenturleiter Thiele, "deshalb sehe ich die Entwicklung auf dem lippischen Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten auch verhalten positiv. Wir setzen alles daran, Marktausgleich möglich zu machen, und qualifizieren in 2015 intensiv, um freie Stellen auch mit qualifizierten Beschäftigten besetzen zu können." Rund 600 freie Lehrstellen für den Ausbildungsbeginn im August bzw. September 2015 stehen aktuell zur Besetzung zur Verfügung. Auf der jüngsten Ausbildungsplatzbörse der Detmolder Arbeitsagentur wurde der Zwischenspurt der Lehrstellenvermittlung eingeläutet. Freie Arbeits- und Ausbildungsstellen melden Arbeitgeber der Region möglichst rasch zur Vermittlung beim Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Detmold (gebührenfreie Service-Hotline: 0800 4 5555 20).
Ostwestfalenweit waren im Januar 2015 insgesamt 74 341 Menschen arbeitslos gemeldet, 4679 oder 6,7 Prozent mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Arbeitslosigkeit jetzt um 829 oder 1,1 Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote in OWL stieg von 6,5 auf 6,9 Prozent. Im Januar 2014 waren es 7,1 Prozent.
In allen vier OWL-Arbeitsagenturen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat an. Die stärkste Zunahme weist Paderborn mit plus 8,5 Prozent auf. In der Agentur für Arbeit Herford war ein Anstieg um 7,6 Prozent zu beobachten, im Agenturbezirk Detmold lag das Plus bei 6,6 Prozent und in Bielefeld waren es 5,2 Prozent.
Gegenüber Januar 2014 lagen alle vier OWL-Agenturen unter dem Vorjahreswert. Detmold verzeichnete ein Minus von 0,3 Prozent, Bielefeld minus 0,5 Prozent, Herford minus 0,6 Prozent und Paderborn minus 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen weist im Januar erneut der Agenturbezirk Paderborn mit 6,2 Prozent auf. Es folgen Herford mit 6,3 Prozent, Bielefeld mit 7,5 Prozent und Lippe mit 7,8 Prozent.
Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im Januar insgesamt 3310 Stellen neu gemeldet (Vorjahr 3278). Bei insgesamt 11 150 offenen Stellen laufen die Vermittlungstätigkeiten in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bereits (Vorjahr: 9551). Diese Stellen gelten derzeit als unbesetzt.