Initiator ist der Apotheker und Kommunalpolitiker Thomas Berger. Als Mitglied der Bewegung "Bad Nenndorf ist bunt" kam er nach eigenen Angaben auf das Thema – und auf die Rodenberger Bemühungen, dortige Schicksale aufzuarbeiten. Berger las in den vom Lauenauer Geschichtsarbeitskreis herausgegebenen Büchern nach, informierte sich in dem Grundlagen-"Handbuch der jüdischen Gemeinden" und nutzte das Archiv der Gedenkstätte in Hannover-Ahlem. Hier, auf dem Gelände der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule, erlebten auch Lauenauer Juden eine letzte Station auf deutschem Boden, bevor sie mit einem Sonderzug nach Osteuropa deportiert und dort ermordet wurden. Mit Unterstützung des Künstlers Theodor Vollmer und dem örtlichen Heimat- und Museumsverein hat Berger inzwischen eine kleine Ausstellung konzipiert, die am Montag eröffnet wurde und noch bis einschließlich Freitag, 30. Januar, in der Lauenauer Sparkasse sowie identisch im Gemeindehaus von St. Lukas zu sehen ist. Mit dieser Schau sowie mit Vorträgen ergänzt sich eine ganze Aktionswoche. Berger selbst hielt am Montagabend einen Vortrag zum Thema "Das Dritte Reich gestern – Rechtsextremismus heute". Am Dienstag folgte ein Ökumenischer Gedenkgottesdienst zum 70. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung in St. Lukas. Heute, Mittwoch, 28. Januar, will um 19 Uhr ebenfalls im St. Lukas-Gemeindehaus der Künstler Gunter Demnig über sein Projekt unter dem Motto "Stolpersteine: Spuren und Wege" berichten und zur anschließenden Diskussion einladen. Demnig hat in bislang 1100 Orten europaweit mehr als 46.000 Steine verlegt.
Für die Finanzierung der Aktion in Lauenau werden noch dringend Spenden benötigt. Sie können mit entsprechendem Vermerk auf das Konto DE07 2555 1480 0313 4327 75 bei der Sparkasse Lauenau eingezahlt werden.
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