1. Ein Antippen kann langfristige Folgen haben

    Projekt zum Thema Smartphone-Nutzung an der Berufsschule / Nicht alles herunterladen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die Medienpädagogin Christina ter Glane hat bei Kursen mit Jugendlichen der Berufsschule Stadthagen (BBS) für einige "Aha-Erlebnisse" zum Thema Smartphone-Nutzung gesorgt. Christina ter Glane machte auf Problemfelder wie Cyber-Mobbing und den fahrlässigen Umgang mit persönlichen Daten und Bildern aufmerksam. Gleichzeitig zeigte sie Wege auf, mit den pfiffigen kleinen Geräten schöpferisch aktiv zu werden.

    Es gelte, die Jugendlichen für die Folgen zu sensibilisieren, die unbedachter Umgang mit dem Smartphone haben könne, erklärte Iris Burkhardt-Pawlik, Sozialpädagogin an der BBS. Rechtliche Hintergründe und langfristige Auswirkungen seien den Nutzern nämlich oft gar nicht bewusst. Die vermittelte nun Expertin Christina ter Glane den Schülern dreier Berufseinstiegsklassen der BBS. "Die glauben ja erst einmal, dass ich ihnen sowieso nichts Neues erzählen kann", so die Medienreferentin. Bezogen auf die rein technische Anwendung stimme dies sogar. Viele der vermittelten Inhalte sorgten dann doch für manche Überraschung unter den jungen Leuten. Beispielsweise, als Christina ter Glane aufzeigte, in welchem Maße heruntergeladene Programme auf die gespeicherten Daten im Handy zugreifen. Dass "Whatsapp" etwa die Kontaktliste der Nutzer ausliest, führte bei manchem Schüler zu einem "Aha-Erlebnis". Auch kleine "Apps" seien oft mit erheblichem Zugriff auf die Daten der Nutzer verbunden. Nicht alles unbedarft herunterladen, war eine der Botschaften die Christina ter Glane vermittelte, wie auch grundsätzlich bewusster mit Handy und sozialen Netzwerken umzugehen. Datenschutz, Persönlichkeits- und Urheberrechte waren Themen, die im Rahmen des Projektes behandelt wurden. Hier fehle oft die nötige Sensibilität, etwa im Umgang mit Bildern, so die Medienpädagogin.

    Ebenso nahm "Cyber-Mobbing" einen breiten Raum im Rahmen des Projektes an. "Mobbing auf dem Schulhof gab es schon immer, mit Cyber-Mobbing geht es jedoch auch am Nachmittag noch weiter", schilderte Christina ter Glane die Auswirkungen. In diesem Zusammenhang stellte sie den Schülern die Plattform "Juuuport" vor. Hier bieten Jugendliche anderen Jugendlichen Unterstützung im Fall von "Cybermobbing" an, ebenso wie für viele weitere Bereiche im Themenfeld Neue Medien.

    Wichtig für die Berufseinstiegsklassen war es auch, die langfristigen Folgen des medialen Handelns aufzuzeigen. Ein leichtfertig veröffentlichtes Foto kann sich schließlich auch später im Bewerbungsverfahren negativ auswirken.

    Eltern und Angehörigen empfiehlt Christina ter Glanen offen zu sein für den Umgang der Jugendlichen mit den Neuen Medien. Zuzuhören, sich einmal erklären zu lassen, was der Nachwuchs in der digitalen Welt treibt. Werde so Aufgeschlossenheit signalisiert, "dann kommt mein Sohn oder meine Tochter auch zu mir, wenn das Kind in den medialen Brunnen gefallen ist".

    Iris Burkhardt-Pawlik hielt fest, dass die Berufsschüler sehr intensiv mit der Medienpädagogin gearbeitet hätten. Das jeweils sechs-stündige Projekt für die drei Berufseinstiegsklassen habe finanziell die Bürgerstiftung Schaumburg, das Frauenbüro des Landkreises und der Förderverein der BBS unterstützt.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an