Augustdorf/Paderborn. Bei 4,9 Grad Celsius lag die Temperatur des Paderborner Lippesees zu Silvester. Kaum die richtigen Voraussetzungen für ein angenehmes Bad. Zwei Mitglieder der Augustdorfer DLRG haben dennoch den Sprung ins kalte Wasser gewagt: Bruno Dobelmann schwamm die sogenannte "Eismeile", die zuvor nur von zwei Deutschen bewältigt wurde. Geschäftsführer Carsten Hilker schaffte den Eiskilometer.
Die "Ice Swimming Association" hat für die Aufnahme in den elitären Klub strenge Regeln aufgestellt: Für die Eismeile muss bei einer Wassertemperatur von unter 5 Grad Celsius eine Strecke von 1,6093 Kilometern geschwommen werden. Dabei sind die Schwimmer nur in normaler Badebekleidung unterwegs, Hilfsmittel wie Neoprenanzüge sind nicht erlaubt. Gleiches gilt für die Kilometerstrecke.
Widrige Bedingungen mit 4 Grad Lufttemperatur mit Nieselregen ließen das Wasser an Silvester noch kälter erscheinen, aber die beiden DLRG-Schwimmer hatten sich durch regelmäßiges Training in den immer kälter werdenden Gewässern gut vorbereitet. Zunächst ging Carsten Hilker, begleitet von einem Rettungsboot, ins Wasser, eine Dreiviertelstunde später folgte Bruno Dobelmann.
Beide Schwimmer konnten den See am Ende der Strecke zwar stark zitternd, aber aus eigener Kraft wieder verlassen. Unter Aufsicht von Rettungssanitätern wärmten sich beide Schwimmer hinterher langsam wieder auf. Das Frösteln ließ allerdings erst nach Stunden nach. "Solche Schwimmeinheiten dürfen nur von sehr geübten Schwimmern durchgeführt werden", warnt Pressewart Andreas Kleesiek. "Bei einem untrainierten Körper käme es nach wenigen Minuten zu Kreislaufproblemen, die tödlich enden können."
