1. "Ich sage, wir haben es richtig gemacht"

    Neujahrsempfang der Stadt / Sanierung bedeutet nicht Ruin

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    Im Schlösschen nahm sich Bürgermeisterin Gudrun Olk die Zeit, zehn Jahre zurückzublicken. "Wir haben erneuert, renoviert und saniert. All das hing mit der Teilkommunalisierung und der finanziellen Unterstützung durch Förderprogramme zusammen", erinnerte Olk. "Ich sage, wir haben es richtig gemacht." Dabei lobte sie vor allem die damals eigens gegründete Kur- und Tourismusgesellschaft (KurT), die etwa die Wandelhalle zu einem beliebten Tagesveranstaltungsziel gemacht habe. Schlösschen, Haus Kassel, Kurpark, Brunnenstelle, Hauptstraße, Bahnhofstraße, Fußgängerzone – das Sanierungsgebiet sei weit gefasst, umriss die Bad Nenndorfer Bürgermeisterin. "Und wir sind noch nicht am Ende." Beim Kurhaus sei die Entscheidung zur Sanierung durch den Bürgerentscheid vor anderthalb Jahren abgenommen worden. Rund sechs Millionen Euro werde das Ganze kosten, Fördergelder sollen aber auch hier wieder helfen. Nichtsdestotrotz: "Ein Restrisiko bleibt immer", so Olk. Denn ob sich der Komplex wie vorgestellt vermieten lasse, könne heute keiner sagen. Was die Bürgermeisterin allerdings sagen konnte, ist, dass das Vorhaben keinesfalls den "Ruin" der Stadt bedeute. Abschließend appellierte sie an die Gesellschaft, auch mit aktuellem Blick auf die schrecklichen Taten von Paris, einen Weg zu finden, Konflikte nicht mit Gewalt und Waffen zu lösen, sondern mit Worten.

    Die Grüße des Landkreises überbrachte Kreisrat Klaus Heimann. In seiner Rede griff er einen Mut machenden Aspekt besonders heraus. "Die Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft ist groß, das bekommen wir jeden Tag zu spüren, wenn uns Bürger fragen, wie sie helfen können", sagte Heimann und meinte damit vor allem die Flüchtlings-Thematik. Hinsichtlich der möglichen "Südlink"-Trasse versprach er, dass der Landkreis gemeinsam mit weiteren betroffenen Regionen am Ball bleibe und sich weiter positioniere. Auch Heimann ließ es sich nicht nehmen, auf die Teilkommunalisierung einzugehen. Es sei damals zwar keine leichte Entscheidung gewesen. Wenn er heute aber sehe, was seitdem alles erreicht worden sei – von der Wandelhalle über die Therme bis hin zum Kurpark –, sei es die richtige für Bad Nenndorf gewesen. Dank des "Leader"-Programms zur Entwicklung im ländlichen Raum habe die Stadt denkmalgeschützte "Schmuckstücke" sanieren können. Die Erfahrungen mit "Leader" seien im gesamten Landkreis generell gut, dass "wir uns auch gleich für die nächste Förderperiode beworben haben", berichtete Heimann. Mit einer Rückmeldung rechnet er ab Mai diesen Jahres. Die Umsetzung des Klimaschutzprogramms, Verbesserungen des Öffentlichen Personennahverkehrs, eine Mobilitätszentrale und Humor (mit den Jubilaren Max und Moritz) sind weitere Aspekte des jüngst begonnenen Jahres. Im Sinne des Letzteren endete Heimann mit einem Wilhelm-Busch-Gedicht, dessen letzter Satz lautet: "Das worum du dich bemühst, möge dir gelingen." Foto: jl

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