SAMTGEMEINDE LINDHORST (bt). Der Saal im Dorfgemeinschaftshaus Hof Gümmer ist gut gefüllt gewesen, als Erwin Martin, Vorsitzender des SPD-Samtgemeindeverbandes Lindhorst, die Gäste des Neujahrsempfangs seiner Partei begrüßte.
Der vor mehr als zwanzig Jahren ins Leben gerufene Empfang sei mittlerweile ein fester Bestandteil der Lindhorster Geschichte, führte Martin aus. Dies zeige, dass Kommunalpolitik noch immer gelebt werde. Mit Blick auf die Rückgabe des Bundestagsmandats durch den SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy bekannte der SPD-Chef: "Wir waren alle fassungslos."
Edathy hatte bei den Bundestagswahlen im Bereich der Samtgemeinde Lindhorst stets auf die tatkräftige Unterstützung seiner Parteifreunde rechnen können und respektable Ergebnisse erzielt. "Es ist kaum zu reparieren, was er in seinem Wahlkreis angerichtet hat", unterstrich Martin und stellte fest: "Jemand mit derartigen Neigungen gehört nicht in ein solches Amt."
Lindhorsts Bürgermeister Hans-Otto Blume kündigte für 2015 die Einrichtung einer Krippe an. Der Kommunalpolitiker verband dies mit der Hoffnung auf Einsicht bei den übrigen Mitgliedsgemeinden, was letztlich die Kinderbetreuung insgesamt unter dem Dach der Samtgemeinde statt in den einzelnen Kommunen zur Folge haben könnte. Einer möglichen Anhebung von Grund- und Gewerbesteuer könne er nichts abgewinnen, tat Blume mit Blick auf die Lindhorster Finanzen kund. Der Bürgermeister forderte zudem dazu auf, die Initiative gegen den Bau der Hochspannungsleitung Suedlink vehement zu unterstützen, denn möglicherweise führe die Trasse über Ottenser Gebiet.
In den Ausführungen von Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther nahm der Brandschutz breiten Raum ein. In der ersten Hälfte dieses Jahres werde das Feuerwehrgerätehaus in Heuerßen an die Ortswehr übergeben. Gegenwärtig sei ein Feuerwehrbedarfsplan in Arbeit. Dieser sei im Juli 2014 vom zuständigen Ausschuss in Auftrag gegeben worden. An der Erstellung ist, so Günther, neben der Feuerwehr und der Samtgemeindeverwaltung auch ein externes Fachbüro beteiligt. Im laufenden Jahr würden zudem alle Einsatzfahrzeuge mit digitalem Funk ausgestattet. Darüber hinaus werde in Lindhorst das Einsatzleitfahrzeug ausgetauscht. Günthers Fazit: "Wir sind nicht schlecht aufgestellt. Letztlich muss aber alles auch finanziert werden."
Den Ausbau der Bundesstraße B 65 zu einer 2+1-Trasse und den Neubau des Gesamtklinikums rückte Landrat Jörg Farr in den Mittelpunkt seines Grußwortes. Farr bezeichnete die Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen im Landkreis als eine vordringliche Aufgabe. "Immerhin", so Farr, "sind in jüngster Zeit 1.800 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatze dazu gewonnen worden". Die vor wenigen Monaten neu eingerichtete Leitstelle für Klimaschutz wird sich nach Farrs Worten demnächst mit dem Angebot einer unabhängigen Energieberatung an Hausbesitzer wenden. Nachdenkliches hatte Lindhorsts Pastor Wilfried Vauth im Angebot seines Redebeitrags. Vauth trug Gedanken zur Gestaltung des Zusammenlebens von Menschen vor. Die Provinz, der ländliche Raum
biete den Menschen vielleicht eher als "die große weite Welt" Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei könnten unterschiedliche Positionen, Ansichten und Meinungen vertreten und über Dinge geredet werden, "die für das Allgemeinwohl wichtig sind".
Die SPD-Landtagsabgeordnete Thela Wernstedt hatten sich die Genossen als Gastrednerin eingeladen. Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion gab ihren Zuhörern einen Überblick über bereits in Angriff genommene Projekte und zukünftige Vorhaben ihrer Fraktion. Foto: bt