1. Worte für Nächstenliebe und Solidarität

    Neujahrsempfang von Blomberg Marketing mit Schweigeminute

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    Blomberg (lig). "Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer und wir stehen an der Seite unserer französischen Nachbarn und Freunde!" Es wurde still: Die Gäste des Neujahrsempfangs von Blomberg Marketing hielten zu einer Gedenkminute inne, nachdem Bürgermeister Klaus Geise diese Worte gesprochen hatte. "Wir müssen uns den Populisten entgegenstellen, die jetzt die grausamen Taten als Bestätigung von Ressentiments, etwa gegenüber Flüchtlingen oder gegenüber einer Glaubensrichtung missbrauchen wollen. Das Attentat galt auch uns allen, die in unserer Gesellschaft für Freiheit, Demokratie und ein friedliches und respektvolles Zusammenleben eintreten", so der erste Bürger.

    110 Flüchtlinge haben den Jahreswechsel in Blomberg verbracht. Mit weiteren rund 50 Menschen wird in den nächsten Wochen gerechnet. "Dies ist keine statistische Zahl, sondern es sind menschliche Schicksale, die gemeinsam mit Hunderttausenden anderen jeden Tag auf eine bessere Zukunft hoffen", so Geise. Daher wünsche er sich er sich hier keinen lauten Knall mit einem Bruch zum Jahreswechsel, sondern ein Fortdauern der Gedanken der Weihnachtszeit – insbesondere der der Weihnachtsgeschichte – bis weit in das neue Jahr hinein. "Nächstenliebe und Solidarität dürfen kein Verfallsdatum am Jahresende haben", so Geise. "Und wer lieber eine nüchterne volkswirtschaftliche Betrachtung der Flüchtlingsfrage bevorzugt, der weiß, dass Betriebe und Sozialkassen sogar Zuwanderung brauchen, der weiß, dass unser hoher Lebensstandard mittel- und langfristig ohne Zuwanderung sogar deutlich in Gefahr ist." Er wolle nicht die Schwierigkeiten und Herausforderungen leugnen, die von kurzfristigen finanziellen Belastungen bis hin zu subjektiven Ängsten in weiten Teilen der Bevölkerung reichten, "doch wo kann Integration gelingen, wenn nicht in überschaubaren dörflichen und kleinstädtischen Strukturen mit hoher sozialer Kontrolle und sozialer Kompetenz? Wo kann Internationalität gelebt werden, wenn nicht am Sitz eines Unternehmens, das weltweit aufgestellt ist und wo Nelke die Tulpe und die Welt küsst?"

    Auch die statistischen Daten über die Bevölkerungsveränderungen hatte der Bürgermeister im Gepäck. So konnte erstmals durch Zuzüge der Bevölkerungsrückgang gestoppt werden. Am Jahresende waren es 15.336 Einwohner. 123 Geburten standen 160 Sterbefälle gegenüber, aber es gab 722 Zuzüge und 685 Fortzüge. Dennoch würden die Bevölkerungszahlen in den nächsten Jahren weiter sinken. "Durch die Zuwanderung der Flüchtlinge ergeben sich hier im deutlichen Maße auch vielfältige Chancen für unseren, durch die demografische Entwicklung besonders getroffenen ländlichen Raum", so Geise. Ein weiteres Thema in der Rede des Bürgermeisters waren die Finanzen. "Millionenschwere Mindereinahmen bei der Gewerbesteuer bringen uns nicht nur auf das Niveau anderer Kommunen zurück, sondern führten zu einer Haushaltssperre und zur Debatte über weitere Konsolidierungsmaßnahmen, die weit bis in dieses neue Jahr ausstrahlen werden", so Geise. So bleibe es dabei, einen Spagat zu finden, die eigenen und fremden Aufgaben zu finanzieren und zu sparen, ohne dabei die grundlegende Infrastruktur der Stadt zu gefährden und zentrale Elemente einer attraktiven Kleinstadt zu opfern".

    Eröffnet hatte den Empfang der Vorsitzende von Blomberg Marketing und – wie gewohnt – ließ er seinen Appell los, Blomberg und Blomberg Marketing zu unterstützen. "Wir haben viele Mosaiksteine setzen können und Blomberg zu einer Marke über Lippe hinaus gemacht", betonte er und um diese Arbeit fortsetzen zu können warb er weiter um Unterstützung. Ein besonderes Aufgabenfeld soll der Tourismus werden, für den eigens eine AG gegründet wurde – und Blomberg will auch in diesem Jahr wieder beim Wettbewerb "WDR 2 für eine Stadt" antreten. Es ist damit die vierte Teilnahme.

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