1. Neuer Service steht bereit

    Neustadt und Wunstorf bringen den Erdwärme-Atlas an den Start

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    WUNSTORF/NEUSTADT (tau). Geothermie ist eine moderne Möglichkeit, Haushalte mit Energie zu versorgen. Davon sind die Städte Wunstorf und Neustadt überzeugt. Vor rund 1,5 Jahren haben sie deshalb in enger Absprache die Erstellung eines Erdwärme-Atlas in Auftrag gegeben. Ziel war ein zusätzliches Serviceangebot zu schaffen, das privaten Bauherren und Unternehmen erlaubt, per Abfrage die Wärmeleitfähigkeit des Bodens zu ermitteln. Denn davon ist unter anderem abhängig, wie viel Geld in eine Geothermie-Anlage samt Bohrung investiert werden muss.

    Nun steht dieser Atlas zur Verfügung. Bei den kommunalen Energieversorgern beider Städte können Interessierte das kostenlose Angebot nutzen und eine Abfrage starten. Die gute Nachricht: Die vorhandenen Bedingungen sind im gesamten Siedlungsbereich nicht schlecht, teilt Projektleiter Michael Kunz von den Stadtnetzen Neustadt mit. Mit Hilfe von Daten des Landesbergbauamtes (LBEG) haben die Mitarbeiter sowie ein beauftragtes Ingenieur Büro die Software mit Informationen gefüttert. Anhand dieser Angaben wird auf eine Wärmeleitfähigkeit im Boden geschlossen. Das heißt, das geschaffene Raster gibt erste Hinweise an die Hand. Eine spätere Untersuchung des Bodens ist zwingend erforderlich, sollten die Pläne zur Anschaffung einer Geothermie-Anlage konkreter werden.

    Besonders hohe Leitfähigkeiten soll es in den Bereichen Mariensee, Schneeren und Bokeloh geben. Aber auch andere Wohngegenden sind geeignet. Ob das ganze auch wirtschaftlich ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Denn die Anschaffungskosten sind enorm. Allein die Bohrung, die maximal 100 Meter tief sein soll, schlägt mit bis zu 15.000 Euro zu Buche. Hinzu kommen Ausgaben in ähnlicher Höhe für die Geothermie-Anlage. Es gehöre ein Stück weit Idealismus und Überzeugung dazu, sich für diese Art der Energiegewinnung zu entscheiden, räumen die Befürworter ein. Allerdings sehen sie auch ein enormes Potenzial sollten die Preise für fossile Brennstoffe wieder steigen. Wunstorfs Baudirektor Andreas Varnholt sagt: "Bislang mussten wir passen, wenn uns Bürger danach gefragt haben, ob Erdwärmegewinnung möglich ist. Jetzt können wir einen passenden und kostenlosen Service anbieten." Foto: tau

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