WUNSTORF/STEINHUDE (tau). Das Hölty-Gymnasium bekommt ab 2016 eine Außenstelle in Steinhude und damit ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen. So hat es der Schulausschuss am Mittwochabend mehrheitlich beschlossen. Das bislang eigenständig arbeitende Schulzentrum Steinhude wird damit aufgelöst. In der Graf-Wilhelm-Realschule werden bereits ab kommenden Schuljahr keine fünften Klassen mehr gebildet und das Gymnasium erhält etwas mehr Zeit, um die Zusammenlegung mit dem Hölty organisieren zu können.
Ein entsprechender Antrag der Mehrheitsgruppe aus SPD und Grünen fand auch Zustimmung bei der politischen Konkurrenz. Der Sprecher der CDU, Heinz-Gerhard Kück, wies noch einmal auf den Spagat zwischen Wünschenswertem und finanziell Machbaren hin. Die jetzt gefundene Lösung berge aus seiner Sicht auch die Chance, dass das Schulzentrum Steinhude noch länger als die vorgesehenen sechs Jahre erhalten bleibe.
Die Schülervertreterin Sonja Wiehe wie auch die Vertreterin des Stadtelternrates, Monika Bring-El Rasheid, lehnten die Umwandlung des Gymnasiums Steinhude in eine Außenstelle ab. Für die Eile gebe es nach wie vor keine überzeugenden Gründe. Aus ihrer Sicht bestehen weitere Unsicherheiten beispielsweise beim Blick auf Flüchtlingszahlen oder die Veränderungen auf dem Fliegerhorst. Dennoch lobten beide Vertreterinnen die nach der turbulenten Dezembersitzung gezeigte Gesprächsbereitschaft und Offenheit der Verwaltung. "Wir hatten das Gefühl, als Schülervertreter ernst genommen zu werden", so Wiehe. Das ändere aber nichts daran, dass das Schulzentrum langsam sterben werde, so Bring-El Rasheid. Es solle sich niemand der Illusion hingeben, dass der nun gefasste Beschluss erst später eine Wirkung entfalte. Es werde schon morgen nicht mehr investiert und mit dem festgeschriebenen Auslaufen auch weniger Anmeldungen geben. Die Attraktivität des gesamten Ortes Steinhude sinke, da mit der Schließung auch ein Stück Kultur verloren gehe. In ihrem von den Zuhörern beklatschten Statement sprach die Vertreterin des Stadtelternrates von einem tiefen Einschnitt nicht nur für die Schüler und Lehrer heute, sondern auch für viele Ehemalige. Aus Sicht der Initiative für den Erhalt des Schulzentrum geht der Kampf unterdessen weiter. Sie ruft erneut zu einer Demonstration auf. Diese soll am kommenden Mittwoch, 21. Januar, unmittelbar vor der Ratssitzung zum Thema Schulpolitik stattfinden. Treffpunkt ist wieder vor C&A. Diesmal um 17 Uhr. Dann startet der Protestzug und endet vor der Otto-Hahn-Schule in der Barne, wo um 18 Uhr die Ratssitzung beginnt. Foto: tau