Man schlendert durch die Regalreihen, plötzlich habe man das Gefühl, man bekomme Kreislaufprobleme, bringt es Marktleiter Jan Kiwitt auf den Punkt: die Wölbung des Fußbodens ist spürbar und mittlerweile auch – nicht zuletzt an den Rissen in den Fugen zwischen den Fliesen – deutlich sichtbar. Untersuchungen in den vergangenen Monaten hätten zweifelsfrei ergeben, dass die Ursache für die Anhebung des Bodens in dem Bereich Anhydritkristalle im Erdreich unter dem Markt sind, teilt die Rewe-Markt GmbH mit. Anhydrit ist ein natürliches Material, das sich in Verbindung mit (Grund-) Wasser in Gips umwandelt und im Rahmen dieses Umwandlungsprozesses sein Volumen mehr als verdoppeln kann. Aufgrund der Ausbreitung wird daher auch der Fußboden nach oben gedrückt und die Wölbung entsteht. Im Dezember 2012 wurde der Supermarkt offiziell eröffnet. Das Wasser sei vermutlich im Zuge der Baumaßnahme in den Unergrund gelangt, und hat den schleichenden Prozess in gang gesetzt.
Die Sanierungsarbeiten haben bereits begonnen. Hinter dem Rewe-Markt wird das Fundament der Gabionenwand vergrößert. Ab kommender Woche wird im zweiten Schritt im Markt der betroffene Bereich mit einer Zwischenwand zum Staub- und Lärmschutz abgesperrt. Anschließend wird hier die Bodenplatte entfernt und das Anhydrit beziehungsweise der Gips entnommen und durch nicht quellendes Gestein und Beton ersetzt. Danach wird die Bodenplatte erneuert und gefliest. Ende März soll alles fertig sein. Die Kühltruhen- und schränke werden vor der Schutzwand wieder aufgebaut. Dennoch wird es während des Umbaus Einschränkungen beim Sortiment geben.
Ob ähnliche Fälle in der näheren Umgebung des Marktes zu befürchten sind, lasse sich ohne nähere Untersuchungen nicht sagen. "Anzeichen sind uns nicht bekannt", sagte Uwe Rosemeier vom Fachgebiet Tiefbau bei der Stadt Detmold gegenüber "Lippe aktuell". Bisher habe man im öffentlichen Raum, also auf städtischem Gelände oder in Gebäuden, noch nicht damit zu tun gehabt; über private Grundstücke könne man natürlich keine Angaben machen, so Rosemeier weiter.