1. Die A2 bleibt ein Unfallschwerpunkt

    Zehn Tote allein im vergangenen Jahr

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    REGION HANNOVER (mk). Überhöhte Geschwindigkeit, zu dichtes Auffahren, Unaufmerksam- und Rücksichtslosigkeit, aber auch Baustellen und die damit oftmals einhergehenden Staus sind Gründe dafür, dass es auf der Autobahn 2 immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen kommt. Ist dann noch ein Lkw darin verwickelt, steigt die Zahl der Toten und Schwerverletzten drastisch an. Im vergangenen Jahr starben zehn Menschen auf der A2 im Abschnitt der Polizeidirektion Hannover, der bis Bad Eilsen reicht, 54 Personen konnten schwerverletzt gerettet werden. Allein in dieser Woche haben bereits vier Menschen ihr Leben verloren. Eine besondere Belastung für die Helfer. "Leider handelt es sich bei den aktuellen Fällen um eine unglückliche Häufung von Unfällen", schätzt Christine Rettig vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt die Lage ein. "Nichtsdestotrotz: Bei der A 2 im Großraum Hannover handelt es sich um eine sehr stark befahrene Autobahn. Es ist weniger die zu hohe Geschwindigkeit, die zu Unfällen führt, sondern oftmals sind Lkw verwickelt. Übermüdung oder Ablenkung führen dann dazu, das ein Stauende übersehen wird", erklärt sie. Der ADAC setze sich daher auch für eine verpflichtende Ausrüstung der Lastwagen mit Bremsassistenten und Abstandswarnern ein. "Während das europaweit für Neuwagen vorgeschrieben ist, fordern wir eine Nachrüstung auch für Altfahrzeuge", so die Verkehrsexpertin.

    Oftmals hat ein leichter Unfall einen Stau zur Folge, an dessen Ende es häufig zu weiteren, meist sehr schweren Unfällen kommt. So war es beispielsweise im Oktober des vergangenen Jahres zu einem Unfall zwischen zwei Pkw und einem Lkw zwischen den Anschlussstellen Bad Nenndorf und Wunstorf-Kolenfeld gekommen, bei dem sechs Menschen verletzt wurden. In Folge dessen kam es zu einer Kollisionen zwischen drei Sattelschleppern, einer davon ein Gefahrguttransporter. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich langwierig und schwierig. Der besonders schwere Unfall Ende Juli wird vielen Pendlern noch im Gedächtnis geblieben sein. Ein 77-Jähriger fuhr an der Anschlussstelle Wunstorf-Luthe in Richtung Berlin auf die A2, dann bremste er sein Fahrzeug jedoch ab und wendete, um seine Fahrt in entgegengesetzter Richtung fortzusetzen. Nur wenige Meter weiter kollidierte er frontal mit einem BMW, andere Verkehrsteilnehmer konnten zwar einen Zusammenstoß vermeiden, prallten jedoch in die Mittelschutzplanke oder wurden durch Trümmerteile beschädigt. Die Vielzahl und die schwere der Unfälle auf der Autobahn stellen eine besondere Belastung für die Einsatz- und Rettungskräfte dar. Immer wieder müssen sie Tote und Schwerverletzte unter schwierigsten Umständen bergen beziehungsweise retten und auch die Aufräumarbeiten an den Unfallstellen gestalten sich oftmals kompliziert und langwierig.

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