1. 30 Meter lange Anker halten die Spundwand

    Bau der Entlastungsstraße verzögert sich / Belasteter Erdaushub, vergrämte Eidechsen, schlechtes Wetter sind Schuld

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    RINTELN (ste). Es ist die derzeit größte und wichtigste Baustelle in Rinteln. "Und die Fertigstellung verzögert sich noch", so lautet die Botschaft bei einem Pressegespräch mit Bürgermeister Thomas Priemer sowie Uwe Quindt und Andreas Wendt vom Bauamt. Eigentlich wollte man bis Weihnachten fertig sein, doch die feuchte Witterung, die zeitintensive "Vergrämung" der Eidechsen und unerwartet belasteter Bodenaushub ließen eine Fertigstellung nicht zeitnah zu.

    So widmete sich die bauausführende Firma zuerst dem Kreisel, an dem die Arbeiten zügig voran kamen. Für die Entlastungsstraße vom Jibi-Markt bis zum Galgenfeld mussten dann Bahngleise verlegt und reichlich Boden abgetragen werden. Bis zu vier Meter musste man für Kanalarbeiten in den Untergrund gehen und stellte dabei fest, dass der Bodenaushub zum Teil stark mit Gefahrstoffen belastet war und rund 1.000 Tonnen sogar als gefährlicher Abfall zu einer Aufbereitungsanlage nach Magdeburg transportiert werden mussten. Polychlorierte Kohlenwasserstoffe, Pestizide, alte Bahnschwellen und vieles mehr wurden da auf dem Gelände aufgefunden: "Den Verursacher für diese Abfälle herauszufinden, fällt aufgrund der vielfachen Nutzung des Geländes durch mehrere Eigentümer schwer", so Bürgermeister Priemer. Durch diese Verzögerungen und das für Bauarbeiten an der Straße zu feuchte Wetter konnte die Firma bislang nur die Tragschicht aufbringen.

    Die Binder- und Verschleißschicht von etwa neun Zentimetern Aufbau fehlt noch. Auch die Spundwand zur Bahnlinie, die mit Ankern von bis zu 30 Metern Länge im Boden befestigt ist, konnte noch nicht mit der abschließenden Beschichtung versehen werden. Jetzt warten die bauausführende Firma und die Stadt Rinteln auf besseres Wetter, um die Arbeiten abschließen zu können: "Wir werden auf keinem Fall die Straße öffnen, bevor sie komplett fertig ist", so Priemer, denn Gehwegarbeiten, Abtrennung zum Bauhof und Hinterfütterung der Spundwand bedürfen noch eines ordentlichen Arbeitsraums für die Bauarbeiter. Dann kommen die Straßendecken auf die Fahrbahn und als letztes die Farbmarkierungen und Schilder, "dann kann das Band durchgeschnitten werden." Weiter auf der Agenda der Stadt ist eine Verbesserung der Unterführung der Bahnlinie am Galgenfeld: "Doch es macht keinen Sinne, dort jetzt eine neue Baustelle aufzumachen. Das warten wir jetzt erst einmal ab", so Priemer abschließend.Foto: ste

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