1. Liberales Hoffen auf den Frühling

    Unternehmer empfiehlt positiven Umgang mit dem Wandel

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    Oerlinghausen (kd). "Den Wahlausgang des vergangenen Jahres will ich nicht weiter kommentieren. Er war wahrlich nicht sehr erfolgreich für uns", meinte der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Peter Meier. Beim 25. Neujahrsempfang der Oerlinghauser und Leopoldshöher Liberalen wurde der Blick daher eindeutig nach vorn gerichtet.

    Dementsprechend hatte auch Gastredner Paul von Schubert, geschäftsführender Gesellschafter der Gundlach Holding, seine Ausführungen unter das Motto gestellt "Fit for future – lokal, digital, liberal". Erstmalig beim Neujahrsempfang setzte er für den Vortrag einen Beamer ein. Mit seiner Verpackungssparte ist das Unternehmen bereits seit 50 Jahren in Oerlinghausen ansässig, sagte von Schubert. Er lobte ausdrücklich das wirtschaftsfreundliche Klima in der Stadt und die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen. "Wir freuen uns immer noch, in Oerlinghausen zu sein", sagte er. "Mein Kompliment, bisher haben wir alle Probleme gut gemeistert."

    Die Bergstadt ist einer von insgesamt 15 Standorten des Unternehmens. Mit 800 Mitarbeitern wird ein Umsatz von 140 Millionen Euro erwirtschaftet, der zu 75 Prozent aus dem Export erzielt wird. In der Bergstadt sind 412 Mitarbeiter beschäftigt, die zur Hälfte auch hier ihren Wohnsitz haben. Allein 26 Auszubildende sollen den Nachwuchs aus den eigenen Reihen sichern. Auch wenn Gundlach traditionell Plakate, Preisschilder und ähnliches für die Ladenlokale von Markenartiklern hergestellt hat, komme das Unternehmen am Trend zur Digitalisierung nicht vorbei, sagte von Schubert. Um hier Schritt zu halten, habe sich das Unternehmen intensiv Gedanken gemacht. Innerhalb von drei Jahren sei es gelungen, den Anschluss an die neue Technik zu schaffen.

    "125 Jahre lang haben wir Papier und Pappe bedruckt. Von der Idee bis zum Endkunden hat es zwölf Wochen gedauert", führte von Schubert aus. "Mit unseren neuen digitalen Bildschirmen dauert eine Änderung nur fünf Minuten." Man dürfe nicht an überkommenen Produktionsweisen und Gewohnheiten festhalten, lautet die Botschaft des Gundlach-Geschäftsführers. "Der Wandel ist ständig da, es kommt nur darauf an, ihn positiv zu gestalten." Die Zukunft werde nun einmal ganz entscheidend von den digitalen Medien bestimmt. "Daher müssen wir offen sein für den Wandel."

    Oerlinghausens Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass die FDP bei ihren Neujahrsempfängen oftmals Karikaturenausstellungen organisiert habe. In der Demokratie seien Meinungs- und Kunstfreiheit ein hohes Gut. Unterschiedliche Auffassungen dürften jedoch ausschließlich mit demokratischen Mitteln, "auf gar keinen Fall mit Gewalt ausgefochten werden." Unter Hinweis auf die Ereignisse in Paris meinte sei: "Wir sind alle Charlie!" In diesem Sinne äußerte sich auch der FDP-Landtagsabgeordnete Kai Abruszat. Die Errungenschaften wie Freiheit, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit müssten aktiv verteidigt werden, sagte er. Der FDP-Bezirksvorsitzende Frank Schäffler diagnostizierte bei seiner Partei "eine leichte Wintergrippe". Dennoch werde der Frühling bald kommen. "Wir verstehen etwas von Sorgen", meinte der FDP-Kreisvorsitzende Markus Schiek. In der Region seien die Freien Demokraten aber "mit einem blauen Auge davon gekommen." Dazu habe auch der Wahlslogan "Mut und Mitte" zu beweisen, beigetragen.

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