Kreis Lippe (nok). Er kommt aus der norddeutschen Metropole Hamburg ins beschauliche Lipperland, ist 54 Jahre alt und künftig verantwortlich für 2.400 Mitarbeiter und jährlich rund 45.000 Patienten. Ingo Breitmeier hat zu Jahresbeginn die Geschäftsführung der Klinikum Lippe GmbH übernommen und damit die Nachfolge von Peter Schwarze angetreten, der nach 18 Jahren an der geschäftlichen Spitze in den Ruhestand geht.
Der neue Hauptgeschäftsführer steht nach eigener Aussage vor einer spannenden Herausforderung. Er treffe im Klinikum Lippe auf zukunftsfähige Strukturen. Gleichwohl sei es angesichts geringer Landesförderung keine leichte Aufgabe, eine wirtschaftliche Basis für ein modernes und konkurrenzfähiges Haus sicherzustellen. Optimale Patientenversorgung genieße höchste Priorität, erklärte Ingo Breitmeier. Dafür sollen an den beiden Standorten in Detmold und Lemgo sowie am Gesundheitszentrum in Bad Salzuflen (mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychatrie) in den nächsten zehn bis 12 Jahren rund 60 Millionen Euro investiert werden.
Über 40 Bewerber aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich um die Nachfolge von Peter Schwarze bemüht. Für Landrat Friedel Heuwinkel ein deutliches Zeichen, dass der Landkreis Lippe interessante berufliche als auch gesellschaftliche Perspektiven zu bieten hat. Das sieht auch Ingo Breitmeier, welcher neben der Leitung des Klinikums auch die Geschäftsführung der Gesundheitsholding übernimmt, so. "Meinem Vorgänger und allen anderen Verantwortlichen ist es gelungen, aus zwei ländlich strukturierten Krankenhäusern eine gut aufgestellte und moderne Klinik mit höchsten medizinischen Ansprüchen zu schaffen", zollte der diplomierte Verwaltungswissenschaftler der bisherigen Klinikleitung sowie allen Angestellten ein großes Lob. Er freue sich auf seine neue Aufgabe, aber auch auf die Region, die aus seiner Sicht sehr viel zu bieten habe.
Der gebürtige Münsteraner leitete zuletzt als geschäftsführender Direktor die Asklepios-Klinik in Hamburg -Altona. Das akademische Lehrkrankenhaus der Uni Hamburg verfügt über 750 und 1.565 Mitarbeiter. Jährlich werden dort 96.000 Patienten betreut. Zuvor leitete Ingo Breitmeier unter anderem das Marienhospital in Düsseldorf, zwei zur Rhön- bzw. Asklepiosgruppe gehörende Herzzentren in Leipzig und München sowie das Städtische Krankenhaus Friedrichshafen. Da er bisher nur Einzelhäuser geführt habe, sei für ihn die Leitung einer Gesundheitsholding mit mehreren Kliniken eine sehr reizvolle Aufgabe. Vorrangiges Ziel seiner Arbeit sei es, eine hochwertige medizinische Versorgung in Lippe zu sichern.
Unterstützt wird Ingo Breitmeier dabei unter anderem von Dr. Helmut Middeke. Der bisherige Bereichsleiter für Medizin und Patientenversorgung ist ebenfalls zu Jahresbeginn zum medizinischen Geschäftsführer ernannt worden. "Die Viefalt der Aufgaben, denen sich das Klinikum Lippe stellen muss, ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. So war die Berufung eines medizinischen Geschäftsführers ein konsequenter Schritt zur Entlastung des Einzelgeschäftsführers«, erklärt Landrat Friedel Heuwinkel, der das Klinikum Lippe auch künftig unter kommunaler Trägerschaft sieht. Insbesondere vor dem Hintergrund der restriktiven Rahmenbedingungen in der Krankenhausfinanzierung sei es wichtig, dass die erwirtschaftten Dividenden im Haus bleiben.
Beide Geschäftsführer sehen die qualitative Weiterentwicklung des Klinikums als wichtige Aufgabe. "Wir befinden uns im Wettbewerb mit Kliniken in benachbarten Städten. Da ist ist es wichtig, dem Patienten moderne Einrichtungen und Gerätschaften sowie qualifiziertes Personal bieten zu können", so Dr. Middeke. Mit einem derzeit 60-prozentigem Fachärzteanteil (der durchschnittliche Anteil liegt statistisch knapp unter 50 Prozent, Anm. d. Red.) sei man auf dem richtigen Weg. Neben den geplanten baulichen und technischen Investitionen der nächsten Jahre, gelte es qualifiziertes Personal zu binden und das medizinische Fachwissen ständig zu verbessern.
Bisher werden etwa 60 Prozent aller lippischen Krankenhauspatienten im heimischen Klinikum behandelt. Diese Quote soll durch kontinuierliche Schritte zur Maximalversorgung in den nächsten Jahren weiter erhöht werden.