BAD NENNDORF (mh). Zwei einfache Möglichkeiten: "Ja" oder "Nein", dahinter steht allerdings ein komplexer Sachverhalt, der die Gemüter in der Kurstadt erhitzt: Soll das umstrittene Agnes-Miegel-Denkmal an seinem bisherigen Stadtort im Kurpark verbleiben oder verschwinden? Am morgigen Sonntag sind die Nenndorfer gefragt, bei einem Bürgerentscheid ihre Meinung abzugeben.
Vorausgegangen war ein Bürgerbegehren mit dem Ziel, das Denkmal an seinem angestammten Platz verbleiben zu lassen und den Ratsbeschluss vom Herbst 2013 aufzuheben: Am 30. Oktober 2013 hatte der Rat der Stadt beschlossen, das Denkmal aus dem öffentlichen Raum zu entfernen und der Agnes-Miegel-Gesellschaft kostenfrei zu überlassen. Die umstrittene Rolle der Dichterin in der Zeit des Nationalsozialismus hat seitdem für etliche Diskussionen gesorgt. Für die Abstimmung morgen ist die Stadt analog zur letzten Kommunalwahl in Bezirke eingeteilt. Mit den amtlichen Stimmzetteln können die Bürger morgen in der Zeit von 8 bis 18 Uhr abstimmen.
"Sind Sie dafür, dass der Ratsbeschluss vom 30.10.2013 aufgehoben wird und das Agnes-Miegel-Denkmal an seinem bisherigen Standort im Kurpark Bad Nenndorf bleibt?" – so lautet die entscheidende Frage.
Laut Niedersächsischem Kommunalverfassungsgesetz ist das Bürgerbegehren erfolgreich, wenn die Mehrheit der gültigen Stimmen auf "Ja" lautet und diese Mehrheit mindestens 25 Prozent der Gesamtzahl der bei der Kommunalwahl im Jahr 2011 Wahlberechtigten beträgt. Es müssten demnach mindestens 2225 Nenndorfer mit "Ja" stimmen. Bei Stimmengleichheit ist das Bürgerbegehren abgelehnt. Die Ergebnisse können nach der Auszählung über die Internetseite wahlen.kdo.de/index.php unter dem Punkt "Samtgemeinde Nenndorf" abgerufen werden. Foto: tr