1. Teils einmütig, teils emotional

    Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Elbrinxen

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    Elbrinxen (afk). Mitgliederversammlungen dienen häufig der Stärkung der Gemeinschaft und haben unterhaltsamen Charakter. Zu häufig gerät der eigentliche Informationsauftrag über das Vereinsgeschehen zu berichten und sich mit kritischen Situationen auseinanderzusetzen in den Hintergrund. Das war beim Schützenverein Elbrinxen in diesem Jahr gänzlich anders. Mit wichtigen Entscheidungen für die nahe Zukunft hatten sich die Grünröcke zu befassen und da nahmen es einige Mitglieder mit der Kritik allzu wörtlich. Sie ließen ihren Emotionen freien Lauf und so prasselte auf das Führungsteam harsche und teilweise unangebrachte Kritik hernieder.

    Schützenvereine werden in erster Linie getragen von der Brauchtumspflege. Der Schießsport fristet in so manchem Ort eher ein Mauerblümchendasein. Und so befassen sich der Fokus der Berichterstattung, Lob und Kritik überwiegend mit Ereignissen rund um das Thema Schützenfest. Die lebten jahrelang von steigenden Besucherzahlen und bester Stimmung. Der dörfliche Zusammenhalt war oftmals gleichzusetzen mit dem Erfolg dieses besonderen Festes. Doch inzwischen erleben diese landauf, landab eine schwere Zeit, die Organisatoren müssen mit Besucherrückgängen kämpfen. Die Gründe sind vielschichtig und nicht nur regional begrenzt.

    Die Verantwortlichen des Schützenvereins Elbrinxen haben die Warnsignale erkannt und stellten ihren Mitgliedern am Samstag ein Bündel an zunächst kleineren Veränderungen für das kommende Fest vor, um den seit einigen Jahren festzustellenden Trend mit rückläufigen Besucherzahlen und damit verbundenen Mindereinnahmen von Festwirt, Verein und Schaustellern zu begegnen. "Wir wollen uns für die Zukunft gut aufstellen. Der Erhalt unseres Festes ist uns dabei sehr wichtig, es soll auch künftig den hohen Stellenwert vergangener Jahre behalten", machte Vorsitzender Paul Köster deutlich. Es sei nicht nur der Wettersituation mit brütender Hitze beim letztjährigen Stadtschützenfest geschuldet, vielmehr müsse grundsätzlich einiges zur Diskussion gestellt werden. "Und wenn wir an einigen Stellschrauben vorsichtig drehen, dann sollte dies eine positive Ausstrahlung haben", so Köster. Nachzudenken sei über ein etwas kleineres Zelt, denn den Anbau nutze man lediglich am stets gut besuchten Schlusstag, dem Katerfrühstück. Es soll mehr Einfluss auf die Tanzmusik genommen werden, die Mitglieder sollen sich mehr in die Gestaltung des Festes einbringen und auch der Erhalt des Zapfenstreiches am Eröffnungstag solle auf den Prüfstand gestellt werden.

    Mit 49 Ja-Stimmen bei 28 Gegenstimmen und acht Enthaltungen wurde zunächst einmal die Verkleinerung des Zeltes für das Jahr 2015 befürwortet und auch die Einflussnahme bei der Musikwahl positiv bewertet. Doch kleinere Kritikpunkte steigerten sich und die Wortbeiträge wurden emotionaler. So bei dem Antrag eines örtlichen Getränkelieferanten, das Volksfest 2016 ausrichten zu dürfen. Letztlich nahm die Versammlung ihn zunächst mit Mehrheit auf, weiteres werde in Gesprächen festzulegen sein.

    Das übrige Versammlungsprozedere wurde in großer Einmütigkeit erledigt. Die amtierenden Regenten König Andreas Brunsmeier und Jungschützenregent Tim Dachrodt wurden gefeiert, der Jahresbericht des Vorsitzenden enthielt zahlreiche Aktivitäten, den Schießwarten wurde für ihren großen Einsatz gedankt und alle Anwesenden eingestimmt auf die diesjährigen Veranstaltungen, die mit dem Stadtschützenball am 7. Februar in Lügde, dem Schützenball am 21. März und dem Königschießen am 1. Mai starten. Zum dreitägigen Pfingstfest werden die ersten Änderungen greifen. Das Blasorchester Lügde ist ebenso neu dabei wie eine zünftige Blaskapelle aus Sonneborn am Katerfrühstück. Die Kapelle "Die Maros" spielen am Abend auf.

    Zahlreiche Ehrungen beendeten eine "lebendige" Versammlung, bei dem nun die Schützen in der Pflicht stehen. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Karl-Heinz Franzmeier und Michael Wienkemeier geehrt. 40 Jahr sind Helmut Märk und Rolf Mühlenbernd dabei, Hermann Artzenroth und Horst Lutter wurden für 50 Jahre lautstark gefeiert und Heinrich Büker und Karl Jakob halten bereits seit 60 Jahren dem Verein die Treue.

    Vereinsmeister wurde Werner Weidner, bei den Jungschützen Kevin Dettmar. Als Pokalsieger wurden Marion und Thomas Christophersen, Werner Weidner und Alexander Mische ausgezeichnet.

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