WUNSTORF (tau). Die Erhöhung der Aufnahmequoten für Flüchtlinge zwingt die Stadt zum Handeln. Wie aus einer aktuellen Vorlage an die Ratspolitiker hervorgeht, plant die Verwaltung das Verfahren über die Änderung eines Bebauungsplans in der Barne zum Abschluss zu bringen. Demnach sollen auf einem Parkplatz gegenüber den städtischen Sportanlagen an der Rudolf-Harbig-Straße künftig provisorische Flüchtlingsunterkünfte aufgestellt werden können. Neben der Änderung des Bebauungsplans ist aber auch eine Aufhebung des Vorbehaltes über die zulässige Nutzung erforderlich. Für das Aufstellen von Wohncontainern benötigt die Verwaltung einen weiteren Ratsbeschluss, den sie für diese Beratungsrunde ebenfalls anstrebt.
Angesichts der Flüchtlingsentwicklung ist diese Lösung unausweichlich, heißt es aus dem Rathaus. Etwa 20 bis 30 Menschen könnten wie bisher noch dezentral untergebracht werden. Bis September 2015 muss die Stadt aber weitere 176 Flüchtlinge aufnehmen. Eine vorübergehende Wohnanlage auf dem Parkplatz an der Rudolf-Harbig-Straße soll vorübergehend und für maximal 50 Personen ausgelegt sein. Das bedeutet: Die Stadt braucht noch weitere dezentrale Standorte für Behelfswohnungen. Alternativvorschläge seien bereits erarbeitet und sollen den Ratspolitikern ebenfalls vorgelegt werden.
Derzeit laufen Verhandlungen mit örtlichen Anbietern von Wohnmodulen. Eine Ausschreibung ist in Vorbereitung. Gleichzeitig befindet sich die Stadt in Gesprächen mit der Kreissiedlungsgesellschaft Hannover (KSG). Das öffentliche Wohnungsbauunternehmen beschäftigt sich unter anderem mit der Errichtung von festen Flüchtlingsunterkünften. Nach Informationen des Stadtanzeigers wäre ein entsprechendes Gebäude unbürokratisch innerhalb von neun Monaten realisierbar. Allerdings wird diese Variante nur optional verfolgt. Denn ein Grundstück für ein derartiges Projekt gibt es bislang noch nicht.
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